Malven – fast zu schön zum Essen

Eigentlich braucht man für Malven keine Rezepte – die zauberhaften Blütenkelche sprechen schon für sich, sie lassen jedes noch so schlichte Gericht wie kunstvolle Haubenküchenteller aufblühen. Aber Malven können mehr als nur schmücken, sie liefern auch Kelche für Desserts, mildes Blattgemüse und sogar Saucenbinder.

Blumiges

Die Blüten der Wilden Malve (Malva silvestris) leuchten in einem charakteristischen Farbton, der sogar nach dem französischen Namen der Malven Mauve genannt wird. Das besondere Lila beruht auf wasserlöslichen Farbstoffen, es lässt sich in der Küche zum Färben verwenden – je nach Säuregrad der Speisen sorgt es für eine rötliche oder blaue Tönung. Malvenblütentee zeigt sich anfangs türkisblau, nach längerer Ziehzeit grün und durch Beigabe von etwas Zitrone rosarot. Interessant, um verschiedenfarbige Sorbets zuzubereiten oder die Blaue Stunde mit einem Cocktail einzuläuten.
Malvenblüten, insbesondere die großen der nahe verwandten Stockrose (Alcea rosea), eignen sich dank ihrer weit geöffneten Kelchform perfekt zum Füllen. Zucker oder Salz werden gemahlen mit Malvenblüten leuchtend violett, damit zaubert man hübsche Akzente auf Sahnecreme oder Fischfilet. Auf grünen Salaten setzen Malvenblüten kräftige Akzente, gemeinsam mit orangegelben Ringelblumen und blauen Kornblumen unschlagbar.

Blättriges

Einfach sehr ergiebig, das macht Malvenblätter schon einmal interessant. Von einer einzigen, kräftig gewachsenen Pflanze lassen sich durchaus mehrere Schüsseln mit weichen, angenehm mild schmeckenden Blättern ernten – vorausgesetzt, man hat eine Gemüsemalve (Malva verticillata) vor sich. Deren mehr als handtellergroßen, fächerförmigen, oft gekräuselten Blätter sind vor allem in der arabischen und indischen Küche sehr beliebt: Bekkula – Malvenblätter wie Spinat gekocht, mit Knoblauch, Kreuzkümmel, Paprika, Zitrone und Oliven gewürzt, oder Pakora – Malvenblätter in Kichererbsenteig ausgebacken und mit einem Chutney gereicht.

Fruchtiges

Malven werden seit der Antike als Arzneimittel zur Behandlung von Magen-Darm-Problemen eingesetzt, früher auch als billige Nahrung für die arme Bevölkerung verwendet und als Schonkost für kleine Kinder genutzt. Vollreife Früchte erinnern in ihrer Form an miniaturisierte Käselaibe, schmecken ein wenig käsig und ergeben nach Köcheln den „Papp“, einen leicht verdaulichen Brei – daher auch der Name Käsepappel für viele Malven. Probieren Sie aber doch lieber unreife, noch knackige Malvenfrüchte. Die sind nussig-knackige Snacks, perfekt als überraschende Zutat in einem Salat.

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