Kätzchen, was für Schätzchen 2

Auch bei Kätzchen dreht sich alles um Liebe

Wenn nicht die Weiden, wer dann trägt auf seinen Zweigen Kätzchen? Weidenkätzchen fallen zwar wieder ein wenig aus dem üblichen Rahmen, denn sie hängen nicht herab und es gibt sie in männlicher wie weiblicher Ausführung, aber dafür verdienen sie den Namen ganz besonders. Männliche Weidenkätzchen tragen ein silbriges, streichelweiches Fell – Schmusekater. Weibliche Kätzchen geben sich bescheidener in grünlichen Seidenpelz gehüllt – Samtpfoten.

Und weil Kater und Kätzinnen in diesem Fall zueinander nicht kommen können, müssen eben Bienen helfen. Schon wieder tanzen Weidenkätzchen hier aus der Reihe, sie beschäftigen Insekten als Pollentransporteure und entlohnen sie mit Nektar. Die meisten anderen pflanzlichen Kätzchen überlassen es dagegen dem Wind, die wertvolle Fracht zu den weiblichen Narben zu bringen – deshalb lassen sich Hasel- (Corylus), Erlen- (Alnus) oder Birkenkätzchen (Betula) auch hängen. So kann schon eine leise Brise den Blütenstaub aus ihnen herausschütteln und zu den Empfängerinnen wehen.

Dieselbe Taktik verfolgen auch Pappeln (Populus), Eichen (Quercus), Hainbuche (Carpinus), Hopfenbuche (Ostrya capinifolia) und Edelkastanie (Castanea sativa) sowie – ganz außer der familiären Reihe – Maulbeeren (Morus), Walnuss (Juglans) und Hopfen (Humulus). Wer nicht nur auf Laubgehölze, sondern auch zu den Nadelgehölzen blickt, entdeckt kätzchenartige Blütenstände auch bei Fichten (Picea), Tannen (Abies), Lärchen (Larix) und beim Ginkgo (Ginkgo biloba). Denn deren männliche Blütenstände werden oft ebenso als Kätzchen bezeichnet, in Abgrenzung zu den weiblichen Zapfen.

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