Pflanze der Woche:
Schneeglöckchenstrauch
In Erinnerung an den ausgefallenen Winter von heuer oder noch drohenden Frösten durch die Eisheiligen trotzend, der Schneeglöckchenstrauch (Halesia carolina) zeigt sich jetzt im späten Frühjahr von seiner schönsten Seite. An seinen weit ausladenden Zweigen reihen sich weiße Blütenglöckchen wie an einer Perlenschnur. Das aus Nordamerika stammende Gehölz stellt ähnliche Ansprüche wie Rhododendren, wächst also gerne im Halbschatten bei hoher Luftfeuchtigkeit auf humusreichen, sauren Böden. Im Herbst begeistert der Strauch nochmals durch eine herrlich goldgelbe Blattfärbung.
Bauernregel:
Vor Nachtfrost sicher bist du nicht,
bevor Sophie (15.5.) vorüber ist.
Schneck bleib‘ weg
Mild und feucht, das ist Schneckenwetter. Dieses Jahr blieb die große Nacktschneckenplage im zeitigen Frühjahr aus, weil es viel zu trocken war. Doch jetzt kommen sie aus ihren Erdlöchern gekrochen. Und raspeln am jungen Salat, schleimen an frisch aufgegangenen Sonnenblumen, fressen Dahlientriebe ab. Schützen Sie Ihre Jungpflanzen mit Schneckenkragen, mit Kaffeesatz oder Getreidespelzen, die über die Erde gestreut werden. Ungeeignet sind Bierfallen, die locken bloß die Schnecken aus der gesamten Umgebung an.
Buchs bleib‘ schön
In den Monaten ohne „R“ wird der Buchs geschnitten. Sobald die neuen Triebe mehr als 2 cm lang sind, geht es los. Wird Wert auf besonders akkurate Form gelegt, muss der Buchs mehrfach pro Jahr getrimmt werden. Darf der Buchs an Größe zulegen, nimmt man nur die Hälfte des neuen Austriebs zurück. Soll die ursprüngliche Form exakt so bleiben, wird der Jungwuchs komplett entfernt.
Achten Sie gleich auf Schädlinge und Krankheiten! Insbesondere die gelb-grün-schwarz gestreiften Raupen des Buchsbaumzünslers können einen Buchs innerhalb kurzer Zeit komplett kahl fressen. Mit scharfem Wasserstrahl abspritzen oder mit speziellen Präparaten (z.B. Niembaumöl, Bacillus thuringiensis) bekämpfen. Die weißen, braun gesäumten Falter können mit Lockstoff-Fallen abgefangen werden.
Salat bleib‘ gut
Die ersten Sätze von Salaten, Radieschen, Spinat und Kohlrabi sind schon geerntet, noch leere Gemüsebeete warten auf Bestellung. Achten Sie jetzt darauf, die richtigen Sorten für den Sommeranbau zu wählen. Die Tage werden länger, da fordert es schossfeste Sorten. Denn für Unter-Glas- und Frühanbau geeignete Gemüsesorten gehen schnell zur Blütenbildung über, wenn es anhaltend Licht gibt, sie „schießen“, bilden Blütentriebe. Ab und zu kann das auch erwünscht sein. Lassen Sie doch mal Radieschen auswachsen, sie blühen sehr hübsch und die jungen Früchte ergeben ein knackig-zartes, sehr schmackhaftes Gemüse.
Gartenzitat
„Möge jeder still beglückt
seiner Freuden warten!
Wenn die Rose selbst sich schmückt,
schmückt sie auch den Garten.“
Friedrich Rückert war deutscher Dichter und Übersetzer, geboren 1788 in Schweinfurt, verstorben 1866 im Coburger Stadtteil Neuses. Er galt in 44 Sprachen mehr als bewandert, er hat nicht nur den Koran übersetzt, er gilt nicht allein als Begründer der Orientalistik, sondern hat auch zahlreiche Gedichte rund ums Gärtnern verfasst.