Ein alter Herr verspricht den Frühling

Diesem Zitronenfalter, der sich gerade an einem Huflattich labt (bekommt so bestimmt niemals Husten – ha!), sieht man seine alten Tage wahrlich an. Die Flügel sind schon ziemlich mitgenommen, aber er gaukelte emsig durch die warme Luft. Der leuchtend gelben Färbung seiner Flügel zufolge ist das hier ein Männchen – Weiberl bleiben eher (vornehm?) blass mit lindgrünem Hauch, häufig werden sie für Kohlweißlinge gehalten. Zitronenfalter gelten als die Methusalems unter den heimischen Schmetterlingen, sie werden ein Jahr alt. Den Winter überleben sie dank reichlich Frostschutzmittel im Blut.

Herr Zitronenfalter wird sich jetzt eine Frau fürs ziemlich kurze Restleben suchen, sich mit ihr paaren. Welch ein Höhepunkt im hohen Alter! Die Eier legt Madame an Faulbaum oder Kreuzdorn. Um dann ebenso dahinzuscheiden und ihrem Gatten in die ewigen Faltergründe zu folgen…

Wir aber wissen, wenn wir die flatterhaften Gesellen bemerken: Es ist Frühling! Und ich erinnere mich an ein Orakel aus der Kinderzeit: Siehst du im Jahr als erstes einen weißen oder gelben Schmetterling, wird das Jahr sonnig und gut. Wie schön.

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