Das Leberblümchen! Hepatica nobilis – Familie Hahnenfußgewächse. Es ist zur Pflanze des Jahres gekürt, von der Stiftung Naturschutz Hamburg, besser bekannt als Loki Schmidt Stiftung. Damit wird nicht nur auf die streng unter Naturschutz (siehe auch Anlage 1 zur Bundesartenschutzverordnung) stehende Pflanzenart aufmerksam gemacht, sondern auch auf deren Lebensraum. Buchenwälder und Laubmischwälder, auf kalkreichen und humosen Böden.
Weil die Blüten vor den Blättern erscheinen, nennt man das Leberblümchen auch Tochter vor der Mutter. Blaues Märzblümchen und Himmelssternchen erklären sich von allein. Josefiblümerl – das beruht auf der Blütezeit rund um Josefi am 19. März. In Oberbayern heißt es auch Staudenguckerl – weil es aus den Stauden, aus dem Gebüsch hervorschaut.
Schon Goethe war von dem bezaubernden Wesen fasziniert (allerdings sollte man ihm nicht folgen, was er in seinen Zeilen beschreibt – nicht ausgraben!):
Ich ging im Walde so vor mich hin
Ich ging im Walde
So vor mich hin,
Und nichts zu suchen,
Das war mein Sinn.
Im Schatten sah ich
Ein Blümlein stehn,
Wie Sterne blinkend,
Wie Äuglein schön.
Ich wollt es brechen,
Da sagt‘ es fein:
Soll ich zum Welken
Gebrochen sein?
Mit allen Wurzeln
Hob ich es aus,
Und trugs zum Garten
Am hübschen Haus.
Ich pflanzt es wieder
Am kühlen Ort;
Nun zweigt und blüht es
Mir immer fort.
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
Hallo Karin, ich hatte es http://helgas-garten.de/blume-des-jahres-2013-das-leberblumchen schon vor einiger Zeit vorgestellt. Bei uns in der Umgebung findet man das Leberblümchen nicht. Wir haben vorwiegend Kiefernwälder. Aber ich kenne ein paar Stellen, wo es noch wächst.
Liebe Grüße Helga
Über jedes einzelne dieser kleinen Blümchen sollte man sich freuen. Ich kenne Stellen, wo es fast flächendeckend einen fliederblauen Blütenteppich bildet – aber das wird von Jahr zu Jahr weniger, scheint mir. Und leider sind auch die Wälder, wo es vorkommt, im Schwinden. Aber man kann es ja in den Garten holen. Wo doch ein naturnaher Garten sowieso so etwas wie eine rettende Insel für viele Pflanzen und Tiere sein kann.
Schön, dass Du das Leberblümchen schätzt, liebe Helga – bald wird es wieder blühen.
Vor einem Jahr gab es einen interessanten Artikel in der Zeitschrift „Liebes Land“ über den „Herr der Leberblümchen“, Andreas Händel aus dem Thüringer Wald. Mann nennt ihn auch Mister Hepatica.In seiner Gärtnerei züchtet er ausschließlich Leberblümchen.
Hier kann man den Artikel lesen:
http://www.liebes-land.de/inhalt/2012_02/index.html
Viele Grüße von Frauke
Interessant! Was für eine Vielfalt. In Japan pflegt man gar einen ausgesprochenen Leberblümchen-Kult, dort ist man versessen auf Züchtungen mit möglichst ausgefallenen Blütenfarben, Mustern oder Füllungsgraden. Alles sehr hübsch – aber die ursprünglichen, wilden und vor allem heimischen Leberblümchen (Züchtungen gehören oft zu anderen Arten, sind Hybridformen) sind mir lieber. Das Einfache ist doch das wirklich Wahre…