Bäume im Advent: 8

Wir sehen oft den Wald vor lauter Bäumen nicht. Aber können Bäume eigentlich sehen?

Ja, nur eben anders als wir Menschen. Bäume haben keine Augen, aber sie können wie alle Pflanzen Licht wahrnehmen. Die Rezeptoren dafür sitzen in allen Teilen – jetzt im Winter sind etwa Knospen besonders empfindlich für Lichtwellen. Schließlich müssen Bäume wissen, wann die Tage wieder länger werden, wann der Frühling kommt – was sie nicht allein an der Temperatur wahrnehmen, es spielt auch die Tageslänge eine entscheidende Rolle. Sonst würde ein Baum vielleicht gar mitten im Winter austreiben, obwohl doch nur ein paar warme Tage waren…

Rhodopsin und Photopsin heißen die Sehfarbstoffe in unseren Augen. Trifft Licht darauf, werden sie durch chemische Reaktion verändert, dadurch werden die Sinneszellen aktiviert. Das löst einen Nervenimpuls aus, der zum Gehirn geleitet wird. Alle dort zeitgleich ankommenden Informationen werden zu einem Abbild unserer Umgebung verarbeitet. Und Bäume? Haben Phytochrom, Cryptochrom und Phototropin als Lichtpigmente – doch der „Sehsinn“ der Bäume ist bislang noch nicht richtig verstanden. Da bleiben der Wissenschaft noch viele Fragen, die es zu klären gibt.

Der eine sieht nur Bäume – Probleme dicht an dicht. Der andre auch Zwischenräume – und das Licht.

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