Schau, schau – eine hübsche Blattrosette im Garten. Zu so früher Zeit? Sieht verführerisch lecker aus. Ist es auch!
Das Gartenschaumkraut
Eines der unerschrockensten Kräuter ist für mich das Garten-Schaumkraut (Cardamine hirsuta). Viele kennen es als „Springkraut“, weil seine Samen aus schmalen Schoten herausspringen – aber mit den eigentlichen Springkräutern (Gattung Impatiens, z.B. Rührmichnichtan, Indisches Springkraut) hat es nichts zu tun. Nahe verwandt ist es mit dem Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis) oder der Zwiebel-Zahnwurz (Cardamine bulbifera), in seine weitere Familienkreise gehören Kresse, Radieschen, Kohl und Meerrettich. Also ein Kreuzblütler (Brassicaceae).
In jedem Blumentopf, in allen Beetwinkeln
Man findet das Garten-Schaumkraut allerorten. Ist es erst einmal in den Garten eingewandert, bleibt es einem treu erhalten. Man darf es nur nicht komplett jäten (oder ernten), sondern muss immer ein paar Rosetten übrig lassen. Saftig, kräftig, filigran – so kommt es daher. Wie die meisten Kreuzblütler ist das Garten-Schaumkraut essbar und mit einem sehr typischen Geschmacksmuster ausgestattet. Die Senfölglycoside machen es pikant. Mich erinnert das Aroma an eine filigrane Liaison aus Senf und Gartenkresse. Passt aufs Butterbrot, in Salate, zu Nudeln, Risotto, Kartoffeln… Nur eines darf man nicht mit ihm machen: es kochen! Durch Hitze verliert es all seinen feinen Geschmack. Also immer schön frisch verwenden.
Rezepte?
Dinkelreisrand mit Schaumkrautsoße, Rote Bete mit Schaumkrautdip – gibt es in meinem Buch „Wildkräuterrezepte – mit Pflanzenlust durchs Jahr“. Dieses Buch gibt es direkt bei mir im Büchershop.
Aber auch auf dem Kochlustblog, den ich mit Renate Blaes „füttere“, sind zahlreiche Rezepte zu finden. Zwar nicht mit Garten-Schaumkraut, aber mit Brunnenkresse oder Kresse – und die Kräuter lassen sich ganz einfach durch Garten-Schaumkraut ersetzen. Ganz toll z.B. Gemüsepuffer.