Vogelbeeren gibt es dieses Jahr reichlich – sie sind jetzt schön reif. Nicht alles muss den Vögeln überlassen werden (die sich anscheinend immer weniger für die Früchte interessieren), man darf auch selber zugreifen. Früher waren diese korallenroten bis orangegoldenen Früchte sehr beliebt, als vitaminreiche Zusatzkost. Keine Sorge, Vogelbeeren sind nicht giftig, nur ähnlich Holunderbeeren im Rohzustand unverträglich. Das liegt an der schleimhautreizenden Parasorbinsäure, die aber durch Verarbeitung (Kochen, Trocknen) perdü ist. Bleibt der wunderbar herbe, feinbittere und doch ausgesprochen fruchtige Geschmack, der sich hervorragend mit anderen Früchten kombinieren und genießen lässt.
Mein Vogelbeer-Apfel-Mus wird aus den Komponenten Vogelbeermus und Apfelmus zusammengerührt – denn die beiden haben sehr unterschiedliche Garzeiten. Vogelbeeren köchle ich mit wenig Apfelsaft (oder Wasser) bei sanfter Hitze mindestens 30-40 Minuten, dadurch geht die Bitterkeit erheblich zurück. Fürs Apfelmus verwende ich Fallobst, die geputzten Apfelstücke werden nur vom Kernhaus befreit aber nicht geschält. In grobe Stücke geschnitten mit wenig Wasser aufkochen und bei milder Hitze zerfallen lassen, dann pürieren. Jetzt beide Musarten vermischen – die jeweiligen Anteile ganz nach Gusto – und mit Honig oder Zucker nach Geschmack süßen.
Passt zu Schinken, Wildfleisch, Käse, Herbstgemüse, aber auch zu Butterkeksen oder zu Quarkcreme und Joghurt.