Rot und blau

Es blüht, das Echte Lungenkraut (Pulmonaria officinalis). Zuerst leuchten die Blüten rosarot, nach wenigen Tagen verfärben sie sich violettblau – das beruht auf einer Veränderung des Säuregrads in den Zellen. Ist der Pflanzensaft sauer, erscheinen die Farbstoffe (Anthocyane) rot, wird er basisch, reflektieren sie blaues Licht.

Dem Lungenkraut hat diese Erscheinung viele Volksnamen eingetragen: Hänsel und Gretel, Adam und Eva, Vater- und Mutterblümchen, Ähnl und Ahnl, Kaiser und König, Schuster und Schneider, Blitz und Donner, Bayern und Franzosen (weil die Bayern blaue, die Franzosen rote Uniformen trugen).

Pumphosen, Lotterhösli oder Hosenschlotterer heißt das Frühlingskraut nach der Form der Blüten. Fleckenkraut oder Unser Frauen Milchkraut (ähnlich wie die Mariendistel) wegen der silbrig gescheckten Laubblätter. Blaues Himmelsschlüssel sagt man ebenso zu ihm wie Hirschmangold, weil es angeblich die Hirsche so gern fressen.

Dasselbe Phänomen gibt es auch bei Vergissmeinnicht (links), Natternkopf (Mitte) oder Borretsch (rechts).

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