Nein, diesmal nicht das berühmte Röslein auf der Heiden von Johann Wolfgang von Goethe, sondern ein anderes, oder besser mehrere andere Gewächse: Weidenröschen. Simone Braun hat sich ihnen mit Entdeckerfreude genähert und mit der Kamera festgehalten, zu unser aller Freude am Entdecken.

Weidenröschen bekamen ihren deutschen Namen nach der Eigenschaft, dass sie ähnlich wie kleine Rosen blühen und Blätter haben, die denen von Weiden ähneln. Ganz einfach!

Weidenröschen tragen den botanischen Gattungsnamen Epilobium, was man mit „Veilchen auf der Schote“ übersetzen kann. Stimmt!

Die Namen Schotenkraut, Schotenweiderich oder Herrgottsfinger beziehen sich auf die langen, schlanken, fingerähnlichen Früchte. Wenn die Kapselfrüchte aufbrechen, kommen kleine Samen mit Seidenhaaren zum Vorschein. Anlass genug, um die Pflanzen Seiden- oder Federblumen, Muttergottes- oder Engelshaar zu nennen. Genau!

Martin Kubaczek, österreichischer Autor, dichtet Im Band „Die Süsze einer Frucht“ über das Weidenröschen „…und geht und fliegt und weht und streckt und reicht dir Hand um Hand, so zärtlich froh und rund, so duftig elegant… O ja!

„Ach Weidenröschen, wenn du beginnst zu fruchten – wo bleibt mein Sommer?“, beschreibt der Uelzener Autor Dr. Ulrich Schröder seine Naturbeobachtungen. Passt!

Was muss man mehr erwähnen? Noch ein Gedicht, von Hermann Löns (1866-1914), über das Schmalblättrige Weidenröschen (Epilobium angustifolium):
Unsere Liebe
„Die Weidenröschen bedecken
Die Blöße mit Purpurpracht;
Durch rote Tannenstämme
Die goldene Sonne lacht.“
Der Wind treibt goldene Wellen
Über den blauen See;
Ein großer, goldener Vogel
Schwebt langsam auf zur Höh‘.
Wir folgen ihm mit den Augen
Und sehen uns lächelnd an:
So hoch wie unsere Liebe
Er niemals fliegen kann.
