Ein aufsehenerregend blühendes Gewächs trägt das 50 Tage nach Ostern stattfindende christliche Fest im Namen: die Pfingstrose (Paeonia), auch Altar-, Kirchen-, Herrgotts- oder Marienrosen genannt, weil (nicht nur) zu Pfingsten als prachtvoller Schmuck für Gotteshäuser genutzt. Auch eine Veilchenart ist nach dem Fest benannt. Das aus Nordamerika stammende Pfingstveilchen (Viola sororia) blüht anders als das heimische März- oder Osterveilchen (Viola odorata) eben viel später.
Unter den heimischen Wildpflanzen werden Trollblume (Trollius europaeus) als Pfingstballen, Waldgeißbart (Aruncus dioicus) als Pfingstwedel, Glockenblumen (Campanula) als Pfingstglöckchen und Hundsrose (Rosa canina) als Pfingstliese tituliert. Viele Pfingstgewächse gibt es unter den Nelkengewächsen, angefangen mit der Pfingstnelke (Dianthus gratianopolitanus) über die Kartäusernelke (Dianthus carthusianorum) als Pfingsttröpfchen bis zur Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi) als Pfingstnägelchen. Es ist anzunehmen, dass all diese um die Pfingstzeit herum auffälligen Blumen in irgendeiner Weise zum Schmuck der Festtagstafel, zum Aufputzen von Altären oder andere Beachtung fanden – und bis heute finden, weil die kostbaren Blüten unser Herz erfreuen und unsere Seele erfrischen.
In einen Kopfputz zusammen mit Laubzweigen und Brennnesseln eingebunden kennzeichnet die Margerite den Pfingstlucken oder -lümmel, das ist ähnlich dem „Palmesel“ der letzte, der am Pfingsttag aufsteht.