Die weihnachtlichen Lichterketten, leuchtenden Rentierschlitten und Blinkersterne weichen aus den Gärten, doch dafür scheint anderes Schmuckwerk einzuziehen. Nein, keine Faschingsgirlanden. Sondern so komische Töpfchen, manchmal auch große Steine. Oder es sind Holzlatten zwischen die Äste gesteckt. Moderne Kunst am Obstbaum?
Nein, das hat andere Gründe. Bei jungen Bäumen ist es wichtig, dass die kräftigen Äste nicht zu steil in die Höhe wachsen. Je steiler, desto weniger Blüten setzen sie an, dann kann man davon auch keine Ernte erwarten. Allzu stramm nach oben strebende Äste werden mit Nachdruck in eine bessere Position erzogen. Das funktioniert durch Beschweren. Ein Stein oder eben ein Joghurtbecher, der mit Beton ausgegossen und mit Aufhängung versehen wurde, eignet sich dafür. Oder es wird eine Holzlatte zwischen Stamm und Seitenast gesteckt, der den Ast in der optimalen Position abspreizt.
Der Ast reagiert auf den Nachdruck, er wird bald von selber in der richtigen Position weiterwachsen. Und viele Blütenknospen ansetzen. Im Herbst lassen sich dann die Früchte der Arbeit ernten.