Eine Art von Krieg, wenn auch nur in menschlicher Betrachtung, führt das Heidekraut im Boden: Es scheidet Stoffe ab, die bestimmte Bodenpilze hemmen. Die würden ihm selbst zwar nicht schaden, aber diese Pilze gehen eine Symbiose mit Bäumen ein. Die Kooperation zwischen Pilzen und Bäumen jedoch läuft dem Bestreben des Heidekrauts zuwider, denn es würde ja schnell ein Wald entstehen, was ihm wiederum das Licht zum Wachsen nehmen würde. Also weg mit den Pilzen, was das Baumwachstum einschränkt, was die Entstehung von Wald verhindert – und dem Heidekraut entscheidende Vorteile bringt. Mit Heidekraut bewachsene Flächen gelten in der Forstwirtschaft als nur mühsam aufforstbar.
Dennoch, Heidekraut sucht das Miteinander mit Pilzen. Die Wurzeln gehen fast immer eine Mykorrhiza mit besonderen Pilzen ein, dadurch können die Zwergsträucher selbst extrem nährstoffarme, saure Böden gut zum Gedeihen nutzen. Bunte Gesellschaft mit anderen Pflanzen bleibt dabei sehr begrenzt, nur Birken, Kiefern und Wacholder fühlen sich zwischen Heidekräutern wohl. Birkenpilze und Fliegenpilze haben auch keine Probleme.
Heidenspaß mit Heidekraut
Besenheide regt zu Kreativität an. Mit den kleinen Blütenzweigen lässt sich rasch Deko ins Haus holen. Dafür muss man nicht einmal floristische Ausbildung haben. Einfach ein paar Zweige bündeln, mit Schleifenband zusammenbinden, auf einen Teller legen – schon fertig. Mit anderen Blüten in einen ausgehöhlten Birkenstamm stecken. Mit Birkenzweigen zum Kranz binden. Oder kleine Sträuße mit Rosskastanien und Rosenkohl auf Holzsstäbe spießen, die in Töpfe mit Moos oder Schalen mit Sand gesteckt werden…
Aus den Blüten kann man Tee oder Sirup zubereiten, daraus dann wieder ein Blütengelee. Auch ein Likör lässt sich mit Heidekrautblüten ansetzen. Der Tee gilt als in der Volksheilkunde als hilfreich bei Blasen- und Harnwegsentzündungen, wird als Blutreinigungsmittel empfohlen und soll Magen-Darm-Beschwerden lindern – alles ohne wissenschaftliche Belege. Ein Bad, dem ein starker Aufguss von Heidekrautblüten zugesetzt wird, hat sich bei Gicht und Rheuma bewährt.
Und zum Schluss ein großes Danke für viele lila Eindrücke, filigrane Blütenbilder, stimmungsvolle Heideträume – alle Bilder der Entdeckerfreude sind wie immer von Simone Braun!