Lichtgestalt

Nein, ich meine jetzt nicht Franz Beckenbauer (möge er in Frieden ruhen). Sondern die Birke kommt mir in den Sinn – weil sie ein so leuchtender Baum ist, mit seinen weißen Stämmen und Ästen weithin strahlt. Woran die Baumart auch gut und stets erkennbar ist. Und weil die Birke so gut zum heutigen Tag passt: Lichtmess.

Betula – Namensursprung

Ihren botanischen Namen Betula haben Birken nach dem gallischen betu = Harz ableiten (vergleichbar auch mit Bitumen). Zwar enthalten Birken als Laubbäume kein echtes Harz, aber man gewinnt klebrig-schwarzen Teer (Pech) aus der Rinde – der Klebstoff der Steinzeit. Eventuell liegt der Ursprung aber auch in lateinisch batuare = schlagen, weil man mit Birkenruten früher Menschen berührte, um ihnen symbolisch die Lebenskraft der Birken zu übertragen. Der Artzusatz pendula für die Hänge-Birke bezieht sich auf die hängenden, pendelnden Zweige.

Birke – Namensherkunft

Der deutsche Namen Birke lässt sich auf glänzend, schimmernd, leuchtend zurückführen, vergleichbar mit dem englischen bright. Ihre weiße, zarte Rinde und ihre jugendliche, mädchenhafte Gestalt macht die Birke zu einem Symbol des Neubeginns. Das Licht kehrt wieder in die Welt zurück, seit der Wintersonnenwende sind die tage jetzt schon wieder eine Stunde länger geworden. Deshalb sah man die Birke als Lichtbaum, als Attribut der Gottheiten, die das Licht, den Frühling, das Leben bringen – Freya, Brigid, Aphrodite, Venus, Frau Holle…

Lichtbaum dank Betulin

Wie Kerzen recken sich die Birkenstämme der Sonne entgegen, schon bald werden die Zweige mit einem anmutigen grünen Schimmer überzogen sein, denn die Knospen öffnen sich früh, viel früher als bei den meisten anderen Bäumen. Weiß wie das Licht, passt zu Lichtmess – aber warum hat die Rinde der Birken eigentlich diese Färbung? Weil sie Betulin enthält. Dieser weißfärbende Stoff sorgt dafür, dass sich die Stämme im Spätwinter/Vorfrühling während sonniger Tage nicht zu stark erwärmen, das Weiß reflektiert die Sonnenstrahlen. Dadurch entstehen keine so extremen Temperaturunterschiede zwischen warmen Tagen und oft noch eisigen Nächten, die Rinde gerät weniger unter Spannung und reißt nicht auf.

Mehr zur Birke? Könnt Ihr nachlesen in meinen Artikeln im „Wildpflanzen-Magazin“ – siehe dazu HIER. Oder auch in meinem Buch „Bäume in Küche und Heilkunde“ aus dem AT-Verlag – siehe dazu HIER.

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