Kriminal-Flora, Teil 4

Pflanzen, die Fallen auslegen? Ja, auch das gibt es im ach so harmlosen Reich des Chlorophylls. Wer in die Fangeisen der Seidenblumen (Asclepias) gerät, kann nur beten, dass er genügend Kraft hat, um sich aus der heimtückischen Falle loszureißen. Sonst droht ihm der elendigliche Tod, durch Verdursten, Verhungern…

Seidenpflanzen besitzen Klemmfallenblüten: Jeweils zwei Staubbeutel sind miteinander verbunden, zwischen ihnen sitzt ein Klemmkörper. Blütenbesucher mit dünnen Rüsseln oder schlanken Beinen verhaken sich darin. Nur mittels Kraftakt gelingt es den stärksten unter ihnen, ihre Sauginstrumente bzw. Füße wieder herauszuziehen – dabei bleiben aber Pollenpakete daran hängen. Beschwert mit Fußfesseln fliegen die Ärmsten weiter – wohin? Natürlich zur nächsten Seidenpflanze…

Ähnlich kriminell treibt es eine heimische Pflanzenart, die Schwalbenwurz (Vincetoxicum hirundinaria) aus der Familie der Hundsgiftgewächse.

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