Heimisch oder nicht?

Welche der beiden Löwenmäulchen-Arten ist heimisch? Beide!

Das vor allem als Zierpflanze in Beeten und Rabatten bekannte Große oder Garten-Löwenmaul (Antirrhinum majus) ist ein Archäophyt, d.h. eine Pflanze, die bereits vor 1492 bei uns eingeführt wurde und sich hier in Schutt und Felsfluren, an Mauern selbständig ohne fremde Hilfe fortgepflanzt, sich also etabliert hat. Feiner Unterschied: Heimisch bedeutet in der Botanik nicht gleich einheimisch (indigen).

Heimisch, darüber hinaus einheimisch (indigen) und seit jeher bei uns zu finden ist dagegen das Gewöhnliche Leinkraut oder Kleine Löwenmäulchen (Linaria vulgaris), zu finden im Grünland, an Straßenrändern, Böschungen, Schuttplätzen und auch in Gärten.

Das Alpen-Leinkraut (Linaria alpina) ist indigen.
Das Marokkanische Leinkraut (Linaria maroccana) stammt aus dem Atlas-Gebirge und hat sich derzeit noch nicht bei uns eingewöhnt, es wird als Zierpflanze gezogen.
Löwenmäulchen sind wie manche Leinkräuter heimisch, wobei nur das Echte und das Alpen-Leinkraut echte Einheimische sind.
Das Pupur-Leinkraut (Linaria purpurea) stammt aus Italien, wird gelegentlich als Zierpflanze kultiviert und taucht hier und da auch schon mal verwildert außerhalb von Gärten auf. In Bayern zeigt es eine Tendenz zur Einbürgerung.

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