Frisch entdeckt:
Zauberglöckchen
Charmant, blütenreich, bunt – das sind die Markenzeichen der Balkonblumen, die seit den 1990er Jahren die Herzen im Sturm erobert haben. Weil sie den großblumigen Petunien so ähnlich sehen, nennt man sie Mini-Petunien. Ihre ausgesprochene Blühfreudigkeit hat ihnen den Namen Million Bells eingebracht. Calibrachoa-Hybriden, so ihre botanische Bezeichnung, mögen es sonnig, sind wind- und regenfest, braucht man nicht ausputzen, werden einjährig kultiviert. Die Nachtschattengewächse, deren Vorfahren aus Amerika stammen, blühen unermüdlich bis zum Herbst, sofern man sie mit kalkfreiem Wasser gießt und regelmäßig düngt.
Wetterregel:
Der Abend rot, der Morgen grau,
bringt das schönste Tagesblau.
Rosen schön
Juni – der Rosenmonat. Man darf in Rosenblüten und Rosendüften schwelgen. Aber muss auch ein bisserl was dafür tun, dass öfterblühende Rosen in Form bleiben: verwelkte Blüten abschneiden. Am besten gleich samt zwei darunter ansetzenden Laubblättern. So regt man die Sträucher an, aus den Blattachseln neue Knospentriebe zu bilden. Wer dabei gleich einen besonders schönen, gesunden Trieb als Steckling aussucht, kann seine Rosen vermehren. Gerade abgeblüht, gerade gewachsen, gerade fünf Augen (Blattansätze) – schräg anschneiden, die unteren beiden Blätter entfernen, tief in lockere Erde setzen, feucht halten.
Gemüse satt
Wer rechtzeitig sät und pflanzt, dem wird eine reiche Ernte beschert: Rote Bete, Lauch, Rübchen, Weißkraut, Blumenkohl, Brokkoli, Chinakohl, Mangold, Endivien, Radicchio, Zuckerhut – das darf jetzt ins Gemüsebeet, um es im Spätsommer und Herbst in die Küche zu bringen. Damit sich keine Schädlinge am kräftig aufgelaufenen oder frisch gepflanzten Gemüse breit machen, zieht man ein Kulturschutznetz über die Beete. Mit Drahtbügeln gestützt und an den Rändern dicht dem Boden angeschmiegt, windsicher befestigt hält so ein Netz Kohlweißlinge, Lauchmotten, Rübenfliegen und anderes Getier zuverlässig fern. Sogar Schnecken bleiben ausgesperrt.
Obst fein
Bei Äpfeln und Birnen, aber auch bei Pfirsichen, Aprikosen und Zwetschgen sind schon viele junge Früchte zu erkennen. Wo die Zweige übervoll hängen, sollten Sie den Fruchtbehang ausdünnen, denn Quantität kostet Qualität. Pflücken Sie die kleinsten Früchte von den Zweigen, damit sich die verbleibenden besser entwickeln. Wasserschosse, das sind starke, steil nach oben ragende Triebe ohne Früchte, können jetzt entfernt werden, damit die fruchttragenden Äste mehr Licht bekommen.
Glück aus dem Garten
Wellness für den Gartenadel
Bei Edelrosen sollten Sie darauf achten, dass die edle Sorte nicht von Wildtrieben aus der Unterlage überwuchert wird. Wildtriebe erkennt man daran, dass sie ganz anders aussehen als die übrigen Triebe (Blätter zeigen zum Beispiel ein anderes Grün, haben sieben statt fünf Blättchen) und von ganz tief unten austrieben. Legen Sie den Wurzelhals frei und reißen Sie den Wildtrieb mit einem kräftigen Ruck von der Ansatzstelle ab. Anschließend schieben Sie die Erde wieder zurück.
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