Diebstahl!

Nicht immer läuft in der Gesellschaft so wie es die Regeln vorsehen. Einige Zeitgenossen scheren sich nicht um Anstand und Ehre, denken nur an ihren eigenen Vorteil. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt – denn in diesem Fall kann man der Täterin kaum einen Vorwurf machen. Die Biene hier auf dem Foto trinkt über einen Hintereingang Nektar aus den Spornen der Akelei, begeht also Zechprellerei. Denn eigentlich sollte sie von unten an die Blüten, um auch Blütenstaub mitzunehmen oder die Narben mit mitgebrachtem Pollen zu versorgen. Der Nektar der Blüte ist ja der Lohn für die Arbeit der Bestäubung. Diese Biene konsumiert ohne Gegenleistung.

Der wahre Übeltäter

Bevor die Biene allerdings die Hintertür des Blütenrestaurants nutzen konnte, musste zuerst ein Einbruch erfolgen. Und den hat mit großer Wahrscheinlichkeit eine Hummel begangen. Mit kräftigen Beißwerkzeugen hat sie ein Loch in den Sporn gebissen, um die Nektarquelle zu öffnen. Und den süßen Saft zu stehlen… denn Hummeln mit kurzem Rüssel kommen auf konventionellem Weg nicht tief in die Blüte, das können nur langrüsselige Insekten. Obwohl? Ich habe mehrere Bienen beobachtet, die zunächst an den Spornen genagt haben. War es doch nicht erst eine Hummel, sondern gleich die Biene?

Diebstahl in Tateinheit mit Sachbeschädigung, diese „Straftaten“ begehen Hummeln und Bienen nicht nur bei Akeleien. Auch Lichtnelken, Lerchensporn, Leinkraut, Indianernesseln, Geißblatt oder Fuchsien werden Opfer der Nektarräuber.

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