Das geht nicht in die Binsen

Suche keinen Knoten in der Binse (nodum in scirpo quaerere), heißt es nach einem Spruch aus dem alten Rom – vermute also keine Schwierigkeiten, wo es gar keine gibt. Die Halme der Binsen sind nämlich stets knotenlos. Die einst allgegenwärtigen, weithin verbreiteten Binsen waren demnach eine glatte, einfache Sache und nichts Besonderes, deshalb sattsam bekannt und jedem geläufig, gar nicht erwähnenswert, eben eine Binsenweisheit. In die Binsen gehen, mit diesem Ausdruck beschreibt man eine Sache oder ein Vorhaben, das verloren geht oder misslingt. Hier jedoch geht nichts in die Binsen: Mit diesem Projekt von Tina Günther kommen Binsen noch einmal ganz anders zur Geltung.

Im Inneren der Halme von Flatter-Binse (Juncus effusus) und Knäuel-Binse (Juncus conglomeratus) gibt es ein schwammiges Mark.

Für Binseneier – eine alte Oster-Tradition aus verschiedenen Regionen wie Thüringen oder Odenwald – werden Eier mit dem schwammigen Inneren bestimmter Binsen verziert. Tina ist, nachdem sie davon erfahren hat, sofort in den Wald gegangen, hat reichlich Binsen geerntet, das Mark aus den Halmen geholt und auf Eier geklebt. Braucht ein wenig Geduld und Fingerspitzengefühl, aber das Ergebnis rechtfertigt alle Mühen.

Das Binsenmark in langen Strängen auf gesäuberte, naturbelassene, nach Wahl auch vorher gefärbte Eier kleben.
Zum Aufkleben eignet sich Bastelkleber, Holzleim oder auch Decoupage-Kleber.

Demnächst ausführlich nachzulesen im Wildpflanzen-Magazin. Oder einfach Tina auf Instagram folgen: @waldkauzrosalie

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