Bäume im Advent: 11

Zypresse des Nordens nennt man ihn auch, den Wacholder (Juniperus communis). Unter ihm liegt nach altem Volksglauben der Schlüssel zu sagenhaften Schätzen verborgen. Seine stechenden Nadeln wehren Tod und Teufel ab. Zu seinen Wurzeln gibt es den Eingang zur Unterwelt. Die Seelen der Verstorbenen verbergen sich im Geäst, können unter bestimmten Umständen daraus zum Leben zurückkehren. Der Wacholder ist Totenbaum wie auch Lebensbaum zugleich.

Auf den „Beeren“ erkennt man eine markante Einkerbung. Sie wird teils als „weißes Kreuz“ beschrieben, ist aber eigentlich dreiteilig (entstanden durch Verwachsung von drei Zapfenschuppen) und passt daher besser zum Bild der Dreieinigkeit, zu den drei Bethen oder Heiligen, zur Göttinnentriade von Mutter Erde. Die Percht, die Borbeth, die keltisch-abendländische Göttin in ihrer greisen, dunklen Form herrscht jetzt im Winter – Wacholder wird zusammen mit Beifuß und Ruchgras verräuchert, um sie zu ehren.

Vor dem Holunder soll man den Hut abnehmen, vor einem Wacholder aber muss man in die Knie gehen.

Schreiben Sie einen Kommentar

Item added to cart.
0 items - 0,00