Adventskalender 21: Farn

Sonst sind sie um diese Zeit schon lange vergangen, dieses Jahr finde ich doch tatsächlich noch am kürzesten Tag des Jahres, am Thomastag einen Farnwedel, wenn auch schon in seinen letzten Zügen. Wie der ungläubige Thomas kann ich es kaum glauben. Früher wurden Farnwedel im Herbst aus dem Wald geerntet – man brauchte sie zum Unterfüttern der Äpfel im Lager wie als Einstreu für die Tiere im Stall.

Nach einer alten Legende können Farne nicht blühen, weil sie sich zur Heiligen Nacht nicht anständig herausgeputzt und ehrfürchtig dem Christuskind gehuldigt haben. Deshalb wurde ihnen für immer die Fähigkeit genommen, Blüten zu bilden. Andere Versionen erzählen, dass Farne überhaupt nur einmal zur Blüte kommen, nämlich in der Nacht der Wintersonnenwende (andere sagen, zur Sommersonnenwende), dann aber würde sie funkeln wie der kostbarste Edelstein und duften wie das herrlichste Parfüm. Das ist heute überhaupt eine besondere Nacht, wo Bäume für einen Moment grüne Blätter treiben, Blumen unter dem Schnee aufblühen, Wasser in Bächen sich in Wein verwandelt und Tiere sprechen.

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