Zedern, allen voran Libanon- (Cedrus libani) und Atlas-Zeder (Cedrus atlantica), werden in vielen Regionen als trockenheitstolerante Alternativen zu den bislang dominierenden Nadelbäumen gepflanzt und genau beobachtet – in der Hoffnung, dass sich die aus der Levante und dem Maghreb stammenden Kieferngewächse bei uns in Zukunft bewähren. Und es soll den ein oder anderen Weihnachtsbaumerzeuger geben, der schon mit Zedern liebäugelt. Denn Zedern erfüllen viele Anforderungen, die heutzutage an einen Christbaum gestellt werden: schöne Form, regelmäßiger Wuchs, dichte und weiche Benadelung, haltbares Grün.
Mag sein, dass ihre uralte Verbundenheit mit dem Christentum den Zedern mal eine besondere Bedeutung mit dem Weihnachtsfest verleiht. Zedern sind nicht nur Hoffnungsträger der Zukunft, sondern auch legendäre Zeugen der Vergangenheit. Die Libanon-Zeder mit ihrer stattlichen Wuchshöhe gilt als Baum Gottes, wurde im Altertum wegen ihrer erhabenen Gestalt als schönster Baum der Erde gerühmt, versinnbildlichte wegen ihres dauerhaften Holzes Kraft und Ausdauer. Das Fällen einer Zeder verglich man mit dem Zusammenbruch eines Königreichs oder gar mit dem Ende der Welt. Die „Herrlichkeit des Libanon“ (Jes 35,2) wird vielfach in der Bibel erwähnt. David wie Salomo bauten Paläste und Tempel mit den Stämmen aus dem Libanon, auch als Ausdruck von Reichtum und Macht.
Diese Zeilen sind aus meinem Artikel „Der etwas andere Weihnachtsbaum“ aus der Dezember-Ausgabe vom Wildpflanzen-Magazin. Noch ein Weihnachtsgeschenk gesucht? Dann wäre das doch was – 12mal Freude an bunten Artikeln rund um Wildpflanzen, schnell geordert und dazu noch sehr kostenfreundlich (pro Jahr € 19,80, also pro Ausgabe nicht einmal € 2) – gibt es auch als Geschenk-Abo!