Adventskalender 11: Erle

Nein, ich denke nicht an das Gedicht vom Erlkönig, wenn ich an den Schwarzerlen (Alnus glutinosa) draußen vorbeigehe. Ich versuche es jedenfalls zu vermeiden, aber es gelingt dann doch nicht. Obwohl der Erlkönig höchstens indirekt mit den Erlen zu tun hat, wenn der Vater mit seinem Kind im Nebel zwischen bizarren Baumgestalten reitet – Erlen stehen gerne mit den Wurzeln im Wasser, dort steigen häufig Nebelschwanden auf, das sorgt „bei Nacht und Wind“ für eine unheimliche, gespenstische Wirkung. Ich hole mir lieber die Gedanken rund um Ellerkonge, den Elfenkönig ins Gedächtnis. Und beobachte die niedlichen, elfenhaften Vögelchen, die scharenweise durch Geäst der Erlen hüpfen und dabei so lustig zwitschern. Erlenzeisige lieben die Erlen, weil sie in den kleinen schwarzen Zapfen viele Samen als Nahrung bieten. Ich könnte stundenlang bleiben…

Bild: wikipedia, Frank Liebig

Da fällt mir ein, dass ich noch einen Erlenzweig brauche – fürs Neunerlei Holz. Dieses Bündel aus Zweigen von neun verschiedenen Baumarten (deren Name nicht auf Baum endet) gehört für mich zu Weihnachten wie der Christbaum. Das Bündel hilft nach altem Glauben gegen jeglichen Schaden, wehrt alles Böse ab und beschützt Haus, Hof wie Bewohner.

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