Bäume im Advent: 3

Der Advent ist eine wunderbare Zeit, Bäume sind wunderbare Wesen. Da passt doch der Wunderbaum genau ins Konzept. Ich meine jetzt nicht den „Einweg-Riechstoffverbreiter in Form der Silhouette eines abstrakten Nadelbaumes für den Gebrauch in Kraftfahrzeugen“ (laut Wikipedia), ebenso wenig den Wunderbaum namens Ricinus communis, auch Palma Christi oder Rizinusbaum genannt. Obwohl der schon etwas mit einem Wunder zu tun hat, soll er doch der Legende nach über Nacht zum Baum aufgeschossen sein, um dem Propheten Jona Schatten zu spenden und zu erfreuen. Nein, mein Wunderbaum ist märchenhaft, Hauptdarsteller in einer alten Geschichte (Kinder- und Hausmärchen dem Volke treu nacherzählt von Theodor Vernaleken).

In einem Dorf wächst eines Tages ein riesiger Baum in die Höhe, ohne dass ihn jemand gesät oder gepflanzt hätte. Bald überragt er den Kirchturm, kurz darauf reicht sein Gipfel in die Wolken. Jeder würde nur zu gerne wissen, wo man hingelangte, würde man am Baum hochklettern. Einige wagen es, fallen aber bald wieder herunter oder wurden gar nicht mehr gesehen. Auch der Hansl, den man den dummen Hansl nannte, wollte unbedingt hinaus auf den Wunderbaum. Er klettert und klettert, hat allerlei merkwürdige Begegnungen, übersteht auch Gefahren und gelangt schließlich bis kurz unter den Gipfel. Dort bemerkt er eine Tür, öffnet sie – und fällt auf eine Wiese. Am Wipfel des Wunderbaums hängen lauter goldene Früchte, vor ihm liegt eine Stadt ganz aus Gold, goldene Tiere springen um ihn herum. Der Hansl glaubte sich im Himmel.

Ob er Goldfrüchte vom Wunderbaum gepflückt hat? Ob er im goldenen Schloss eine goldene Prinzessin gefunden hat? Ob er je wieder auf die Erde gekommen ist? Wer weiß…

Wer das Märchen in voller Länge nachlesen möchte – HIER.

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