Der Giersch muss weg

Wirklich? Es gibt unendlich lange Chats, tausende Foreneinträge, ungezählte Diskussionen, sogar extra Herbizide und Bücher zu diesem Thema. Nein, bei mir nicht! Ich bin dankbar um dieses Kraut, das so viele wunderbare Eigenschaften hat. Giersch als lästiges Unkraut oder gar als Gärtners Erzfeind anzusehen, ist zu kurz, sogar falsch eingeschätzt. Bei mir heißt es: der Giersch muss her!

Kostenlos und unbezahlbar

Giersch kommt bei mir, wenn er allzu üppig wuchert, kurz und klein geschnippelt unter andere Pflanzen, vor allem Gemüse und Rosen. Mulch, Dünger, Boden- und Pflanzenpflege – alles ohne Geld auszugeben und doch besonders wertvoll.
1. Ich muss kein Mulchmaterial in meinen Garten schleppen. Anders als Rasenschnitt verklebt der Giersch nicht so schnell, unter ihm verstecken sich kaum Schnecken. Hält den Boden beschattet, reduziert das Gießen und unterdrückt unerwünschten Beiwuchs.
2. Ich spare jede Menge Geld für Düngemittel, denn Giersch ist ein hervorragender Dünger. Er lässt andere Pflanzen, z.B. meine Tomaten, kräftig wachsen, reich blühen und viele Früchte ansetzen. Ob frisch gesetzte Salatpflanzen oder hungrige Blühpflanzen, Giersch gibt alle genau das an Nährstoffen, was diese brauchen und wollen.
3. Ich baue mit Giersch den Humusanteil in meinem Gartenboden auf, sorge für nachhaltige Durchlüftung und fördere das Bodenleben. Meine Gartenpflanzen profitieren davon, denn Schädlinge breiten sich kaum aus, die pflanzeneigenen Abwehrkräfte werden gestärkt.

Einfacher geht es nicht

Um den Giersch – wenn man ihn nicht gerade als Suppengemüse, Spinatersatz oder feines Blattgemüse, als altbewährte Heilpflanze gegen Rheuma, Gicht und zur Entgiftung oder hübschen Vasenschmuck nutzt – als Spitzenkraft für alle Gartenfälle einzusetzen, rupft oder schneidet man ihn ab. Große Blätter lege ich direkt auf dem Boden unter Gemüse aus. Stängel samt Blattwerk, Knospen, Blüten schneide ich mit einer Gartenschere klein oder hacke sie mit einem großen Messer und breite diese Schnipsel dann auf der Erde in den Beeten, im Hochbeet, im Gewächshaus aus. Gehackten Giersch setze ich mit Wasser an (Eimer halb mit Giersch füllen, mit Regenwasser aufgießen, 1-2 Tage stehen lassen), die entstehende Brühe ist feinster Flüssigdünger – auch für Zimmer-, Balkon- und Kübelpflanzen. Die eingeweichten Gierschreste dienen wiederum als Mulch.

Danke, lieber Giersch!

2 Gedanken zu „Der Giersch muss weg“

  1. Liebe Frau Greiner,

    ich habe auch einige Gierschflächen im Garten und nutze sie vielfältig. Ich halte ihn immer auf drei verschiedenen Höhen:
    Einmal kurz, damit ich immer junge Blätter für Salat habe.
    Einmal mittelhoch für Gemüse und zum Trocknen für Tee, Pulver (z.B. für grüne Nudeln oder Smoothy`s im Winter) und Kräutersalz
    Einmal lasse ich ihn blühen, für die Insekten und Blumensträuße.

    Allerdings habe ich immer versucht, ihn nicht im Garten zu verteilen, damit er sich nicht überall ausbreitet!
    Vermehrt er sich denn nicht, wenn man ihn als Mulch im Garten ausbreitet?

    Lieben Gruß

    Doris Ohrdes

    Antworten
    • Solange man keine Wurzelstücke oder reife Früchte vom Giersch beim Mulchen verwendet, kann er sich nicht vermehren. Also keine Sorge. Blätter und Blattstiele, eventuell zerkleinert, welken zudem rasch, wenn man sie nur obenauf legt.

      Antworten

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