25. Juli – heute ist Jakobi. Früher ein besonderer Tag, in der arbeitsreichsten Zeit des Jahres. Mit Jakobi beginnt die Erntezeit, vor allem von Getreide, die bis Bärtlmä (Bartholomäus) am 24. August währt. Für mich ist Jakobi von Kindsheitstagen her ein Festtag, der mit einer Frucht zusammenhängt, dem Jakobiapfel.
Denn ab jetzt gibt es die ersten Äpfel. Eine altbekannte Apfelsorte ist der Klarapfel, auch Korn-, Weizen-, Hafer- oder Ährenapfel genannt, teils als Johannis-, Juli- oder Augustapfel geläufig, unter Pomologen auch als Weißer Transparent oder Durchsichtiger Sommerapfel geführt. Als Kinder konnten wir es selten bis Jakobi erwarten, wir haben diese Äpfel meistens schon viel früher und noch grasgrün vom Baum geholt, und bezahlten den sauer-herben Genuss mit „durchschlagendem Erfolg“. Egal. Was für ein Erlebnis, wenn einem der Saft zu den Mundwinkeln herauslief, wenn sich die Backen zusammenzogen und die Zähne anschließend pelzig anfühlten.
Frische Äpfel, endlich wieder nach Monaten. Denn vorher gab es höchstens eingewecktes Kompott oder getrocknete Apfelringe. Die Jakobi-Äpfel sind nur wenige Tage wirklich gut, sie reifen schnell nach und werden sehr mehlig. Also, rasch verputzen. Wenn man denn überhaupt noch welche bekommt…
An Jakobstag könnte man den ersten Apfel essen, an diesem
Tag bekommt der Apfel Salz und Pfeffer.
Das hat mein Großvater erzählt im Alter von 4-5Jahre.Heute bin
82 Jahre alt
Getreu der alten Weisheit: „Jakobis Sonne tut die Äpfel salzen, der Lenz hat sie vorher geschmalzen, der Barthel (24.8.) gibt ihnen den Geschmack, und Lambertus (17.9.) bricht sie ab.“
Vielen Dank, dass wir an Ihren Kindheitserinnerungen teilhaben dürfen!