Winter-Wildpflanzen zum Schmausen

Es ist ruhig draußen, die Pflanzenwelt hat sich zurückgezogen. Kurze Tage mit wenig Licht, Frost und Schnee hindern das Wachstum und zwingen zum Innehalten. Deshalb herrschen in der Natur jetzt auch Farben wie Braun und Grau vor, saftiges Grün ist Mangelware. Kaum jemand kommt in den Wintermonaten auf die Idee, sich frische Kost draußen auf der Wiese, an der Hecke oder im Wald zu suchen. Was sollte es dort auch geben?

Mehr als viele denken! Da lässt sich mit ein wenig Erfahrung ein ganzes Menü aus dem Winterwald zaubern, ein Buffet im Schnee anrichten, ein Topf mit Wildem füllen. Statt Vegetabilem, was mit hohem Energieaufwand unter Glas und mit Kunstlicht produziert oder aus tropischen Gefilden über lange Strecken transportiert wurde, kann man sich mit essbaren Wildpflanzen aus der Tiefkühltruhe der Natur und dem Vorratskeller von Mutter Erde bedienen. Zugegeben, die alleine reichen nicht so ganz für jeden Tag – aber sie werten die Alltagskost erheblich auf, machen Essen spannend – und sorgen für viel Bewegung an der frischen Luft sowie Freude beim Entdecken und Sammeln.

Aperitif

Von wegen kulinarische Durststrecke! Der Winter bietet allerhand an Feinkost, mit der man ein herrliches Getränk zum Auftakt eines Essens (oder auch schlichtweg zwischendurch zum Genießen) zubereiten kann. Weißwein mit ein paar Fichtentrieben aufgekocht, etwas Waldhonig dazu – fertig ist ein heißer Wald-Punsch. Fichtennadeln passen auch in einen fein gewürzten Winterwaldtee aus wintergrünen Blättern von Brombeere und Walderdbeere, letzten Hagebutten, Schlehen, Sanddorn oder Weißdornfrüchten, welche die Vögel nicht entdeckt oder noch verschmäht haben. Stilecht versüßt mit Fichtenspitzensirup aus dem Vorrat. Die feine Würze liefern Stücke von der Nelkenwurz, ein paar Wiesenbärenklaufrüchte (auch in den schon völlig trockenen Früchten an stehengebliebenen großen Stängeln steckt noch erstaunlich viel), einige Ebereschen- (mit Bittermandelaroma) oder Pappelknospen (mit harzigem Zimtbouquet). Und wer den Punsch mit Alkohol möchte, gießt einfach einen Likör oder einen Aufgesetzten Schnaps nach Wahl dazu – oder nimmt nicht allein Wasser zur Zubereitung, sondern auch einen gut Teil Wein.

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