Wiesen-Pippau

Und jetzt landen wir doch schon wieder beim Löwenzahn? Ja, denn der Wiesen-Pippau (Crepis biennis) heißt eigentlich Wiesen-Löwenzahn, Pippau ist aus dem slawischen „pepewa“ für Löwenzahn entstanden. Als Wasenfresser oder Hungertod ist der auf Fettwiesen häufige Korbblütler gar nicht gern gesehen, weil er mit harten Stängeln das Heu abwertet und anderen Wiesenpflanzen den Platz wegnimmt. Wiesen-Pippau zeigt an, dass die Wiese nur gemäht wird, denn bei Beweidung verschwindet er.

Während Landwirte vom Wiesen-Pippau allenfalls die saftigen Rosettenblätter als Viehfutter schätzen, kommen bei Wildpflanzenköchen vor allem die noch jungen Blütenstängel sehr gut an. Sogar so gut, dass der Wiesen-Pippau im spezialisierten Gartenhandel sogar als Wildkrautdelikatesse angepriesen und vertrieben wird: „Eine löwenzahnverwandte Art, die zarter ist als der echte Löwenzahn, aber auch diesen typischen, herzhaften, bitteren Geschmack hat.“ (Zitat Rühlemann’s, www.kraeuter-und-duftpflanzen.de).

Als „Radicchiella dei prati“ ist mir der Wiesen-Pippau im Belluno und Trentino begegnet, wo in einigen Dorfläden und auf Bauernmärkten die jungen Triebe eingelegt in Öl zum Kauf oder in Gastwirtschaften die Triebe gedünstet als Gemüsebeilage angeboten werden. Durch das Einlegen bzw. Dünsten werden die Bitterstoffe milder, Wiesen-Pippau schmeckt meiner Meinung nach deutlich bitterer als gewöhnlicher Löwenzahn. Aber Bitterstoffe sind ja sehr gesund, wie wir alle wissen.

Der Gold-Pippau (Crepis aurea) kommt auf alpinen Milchkraut-Wiesen vor.

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