Was sich im Winter nicht ganz vom Acker macht

Einjährige Pflanzen wie Kornblume (Centaurea cyanus), Klatschmohn (Papaver rhoeas), Echte Kamille (Matricaria chamomilla) oder Stechapfel (Datura stramonium) entgehen den winterlichen Gefahren, indem sie sich der kalten Jahreszeit gar nicht erst aussetzen.

Diese sommerannuellen Arten keimen, gedeihen, blühen und fruchten innerhalb weniger warmer Monate, sterben spätestens mit den ersten Frostnächten ab. Vorher haben sie jedoch ihre Samen verstreut, die stark entwässert hart im Nehmen sind.

Statt den Winter in Form der widerstandsfähigen Samen zu überdauern, gehen Pflanzen wie die Vogelmiere (Stellaria media) einen anderen Weg. Ihre im Spätsommer oder Herbst reifenden Samen werden nicht in eine Art Dornröschenschlaf versetzt, aus der sie erst genügend Licht und Wärme des folgenden Frühjahrs aufwecken, sondern sie keimen sofort an Ort und Stelle. Die noch ganz jungen Pflänzchen kämpfen sich dann durch den Winter.

Zu diesen winterannuellen oder einjährig überwinternden Gewächsen zählen auch Hirtentäschel (Capsella bursa-pastoris), Acker-Hellerkraut (Thlaspi arvense), Strahlenlose Kamille (Matricaria discoidea), Purpur-Taubnessel (Lamium purpureum), Kletten-Labkraut (Galium aparine), Persischer Ehrenpreis (Veronica persica), Acker-Vergissmeinnicht (Myosotis arvensis) oder Kleinköpfiger Pippau (Crepis capillaris).

Barbarakraut (Barbarea vulgaris), Wilde Möhre (Daucus carota), Fingerhut (Digitalis), Königskerzen (Verbascum) und viele Storchschnabel-Arten (Geranium) haben dieselbe Lebensweise. Man nennt sie auch zweijährige oder bienne Pflanzen, wobei einige davon ihre Lebensdauer auf eine Saison verkürzen oder auf einige Jahre ausweiten können. Oh wie fein, dass es sie gibt, denn von einigen gibt es würzige Samen oder Blättchen zum Naschen.

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