Nein, es ist kein Holunder. Sondern ein Schneeball, der Wollige Schneeball (Viburnum lantana). Interessant? Für die meisten Menschen erst einmal nicht, weder kennt man den Strauch noch weiß man etwas damit anzufangen. Erst indem Wissen rund um dieses Moschuskrautgewächs geteilt wird, festigt sich das Band zwischen Mensch und Natur, bekommt der Wollige Schneeball Aufmerksamkeit und Respekt.
Schon gewusst, dass Ötzi Pfeile aus seinem Holz bei sich trug?
Dass der Strauch auch Schießholz genannt wird, weil gespaltene Stämme mit ihrem elastischen, bruchfesten Holz als Ladestöcke für Waffen genutzt wurden?
Dass der Name Pfeifenholz darauf beruht, weil man aus den samtweichen Zweigen tatsächlich Pfeifenrohre hergestellt hat?
Dass Namen wie Wollschlinge, Schlinge wie auch Viburnum (in der Bedeutung von drehen, winden) und lantana (nach lentus= biegsam) beschreiben, dass man die Zweige einst für Reitgerten, Fassbänder oder auch zum Binden von Stroh für Dächer verwendet hat?
Dass der Wollige Schneeball zu den sog. Klimagehölzen oder auch Zukunftssträuchern zählt, weil er Trockenheit und Hitze gut verträgt?
Dass seine schwarzen Früchte bei vielen Vögeln äußerst beliebt sind?
Dass der Wollige Schneeball in der Hitparade der Wildsträucher stets mit dabei ist (siehe HIER)?