Weiße Blütenbüschel wie Schirme, die findet man im Frühjahr an vielen Bäumen und Sträuchern. Das sorgt immer wieder für Verwirrung bis hin zu Verwechslungen. Hier im Bild zu sehen: Roter Hartriegel (Cornus sanguinea).
Roter Hartriegel, Rotholz oder Blutgerten nennt man ihn wegen seiner rot gefärbten Rinde, die den Strauch besonders im Winter auffällig aus den Hecken und Gehölzen herausleuchten lässt. Die rote Färbung hat sich der Hartriegel aber nicht aus Eitelkeit zugelegt, sondern sie dient als Sonnenschutz.
Hartriegel, Hartbaum, Eisenholz, Beinholz oder Beinweide sind Namen, die auf die besondere Qualität des Holzes verweisen. Wegen seiner außergewöhnlichen Härte wurde es für Drechslerarbeiten genutzt, wegen seiner Elastizität zum Flechten.
Alte Volksnamen wie Zaungerte, Zeigerholz, Hühnerholz, Schusterholz geben wieder, dass aus dem Roten Hartriegel früher Flechtwerk für Zäune, Zeigestäbe, Sitzstangen in Hühnerställen und Holznägel für Schuhe gefertigt wurden.
Der Rote Hartriegel ist ein Pioniergehölz, wichtiger Bestandteil von Wildhecken und Flurgehölzen. Er eignet sich als Straßenbegleitgrün wie als Wind- und Schallschutzhecke.
Die schwarzen Früchte ernähren im Herbst unzählige Vögel, die Sträucher selbst bieten viele Nistmöglichkeiten.
Entgegen weit verbreitetem Glauben sind die Früchte nicht giftig, sondern nur roh unverträglich. Immerhin ist der Rote Hartriegel eng verwandt mit der Kornelkirsche (Cornus mas), einer sehr geschätzten Wildobstart. In der Antike beschrieb man ihn sogar als Cornus femina, als die „Frau“ vom „Mann“ mit den roten Kirschen.
Hartriegel sieht aus wie Holunder. Kann ich daraus auch bedenkenlos Saft machen. Ich traue mich nicht. Weil Holunder finde ich jetzt nicht mehr viel, aber den Hartregel gibt es hier noch übrig in unserer Gegend. Ich ich habe eine Pflanzen App und mit der hab ich jetzt verschiedene Sträucher gescannt und es kommt immer diese Hartriegel raus. Würde mich echt freuen, wenn du mir da jemand einen Rat gibt. Ganz liebe Grüße aus dem Schwarzwald von Frau
Der Rote Hartriegel (Cornus sanguinea) ähnelt mit seinen dunklen „Beeren“ nur auf den ersten Blick dem Schwarzen Holunder – die schwarzblauen Steinfrüchte sind in Vollreife weiß punktiert, sie tragen jeweils ein markantes Kreuz am Kelchansatz, außerdem stehen sie nicht ganz so zahlreich zusammen, die Scheindolden sind steifer und ragen oft nach oben. Beim Schwarzen Holunder gibt es üppige Scheindolden, die ob ihres Gewichts nach unten hängen. Hartriegelfrüchte sind nicht giftig, sondern eher roh unverträglich – allerdings wird gewarnt, dass insbesondere Kinder davon Brechdurchfall, eine Magen-Darm-Schleimhautentzündung bekommen können. Das ölige Fruchtfleisch schmeckt aber nicht besonders gut. Ein Entsaften ist schwierig – und wozu?
Und BITTE, niemals allein einer Bestimmungs-App vertrauen. Die sind zwar inzwischen sehr gut geworden, doch können sie eine Pflanze immer noch nicht immer zweifelsfrei bestimmen. Lieber bei einem Fachmann/Fachfrau nachfragen!