Tagetes: giftig oder nicht?

Die meisten kennen diese viel in Gärten, Parkanlagen, in Balkonkästen, auf Friedhöfen wie im öffentlichen Grün verwendeten Pflanzen als Tagetes, der auch im Deutschen genutzte botanische Gattungsname. Sie werden auch Studentenblumen, Samtblumen, Goldröserl, manchmal auch (fälschlich, weil aus Amerika stammend) Afrikaner bzw. Türkische Nelken oder abschätzig Stinker genannt. Viele sind der Meinung, dass diese Pflanzen giftig seien. Naja, das stimmt so nicht ganz – Tagetes sind durchaus sogar essbar, aber sie können auch unangenehm werden.

Mit unangenehm meine ich nicht den „Duft“, den viele verströmen. Sondern die Eigenschaft, dass in den Pflanzen Stoffe stecken, die auf der Haut zu Irritationen bis hin zu einer Dermatitis führen können. Sie wirken phototoxisch. Nicht Furanocumarine wie im Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum) oder bei der Weinraute (Ruta graveolens) sind es, sondern Thiophene – aber das wird Betroffenen schließlich egal sein. Wer empfindlich ist, sollte beim Umgang mit Tagetes darauf achten, dass er möglichst nicht mit dem Pflanzensaft in Kontakt kommt, also besser Handschuhe tragen. Im Fall des Falles: gründlich abwaschen und sicherheitshalber die Sonne meiden, wenigstens einen Tag lang.

Tagetes werden als Gewürz verwendet, insbesondere kleinblumige Arten und Sorten wie Zitronentagetes (Sorten von Tagetes tenuifolium) mit ausgeprägtem Aroma von Zitrone, Orange oder auch orientalischen Gewürzen. Großblumige Tagetes-erecta-Hybriden oder mittlere Formen von Tagetes-patula-Hybriden sind grundsätzlich zum Verzehr geeignet, man wird sie aber wohl nur zum Essen in Erwägung ziehen, wenn man beim Schnuppern nicht gleich die Nase rümpft. Sehr wohl kommen Tagetes ins Futter für Geflügel (sorgen dank ihrer Farbstoffe für intensiv gefärbtes Eigelb bei Hühnern) und Haustiere. Und noch jemand liebt Tagetes: Schnecken! Deshalb werden Tagetes manchmal als Opferpflanzen oder wie ein Fangzaun um gefährdete Gemüse gesetzt.

Aufrechte Studentenblume (Tagetes erecta)
Niedrige Studentenblume (Tagetes patula)
Schmalblättrige Studentenblume (Tagetes tenuifolia)

1 Gedanke zu „Tagetes: giftig oder nicht?“

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