Das Laub hängt nicht nur länger an den Bäumen, sondern ist auch weitaus weniger farbintensiv als in anderen Jahren. Wirklich?
Ja, das stimmt schon – denn strahlende Farbenpracht entwickelt umso besser, je stärker die Unterschiede zwischen Tag und Nacht ausfallen. Sonnig-milde Herbsttage und knackig-kalte Herbstnächte, schon wird es besonders leuchtkräftig, schon entstehen mehr feurige Farbtöne, schon kommt mehr Rot ins Spiel. Nachdem aber der Oktober 2016 eher grau und trübe, mehr mild als kühl war, lässt auch die Laubfärbung zu wünschen übrig.
Und warum machen Bäume und Sträucher (sogar auch einige Stauden) sich die Mühe, eigens rote Farbstoffe in ihre ohnehin bald sterbenden Blätter einzulagern? Wahrscheinlich liegt der Grund darin, dass diese Anthocyane als UV-Licht und Kältestress dienen. Immerhin können die Pflanzen so ihre aktive Phase, während derer sie Photosynthese betreiben, um einige Wochen ausdehnen. Und bei einer Vegetationszeit von April bis September liefern drei zusätzliche Wochen Photosynthese etwa zehn Prozent mehr Energie für den Baum. Bunte Blätter lohnen sich demnach.
Manche Blätter tragen diesen Herbst ein lustiges Punktmuster.
Sowas ähnliches habe ich mir vor wenigen Tagen auf dem Parkplatz bei uns auf der Straße auch gedacht – hierbei handelt es sich um einen Seitenstreifen bei einer Baum-Allee. Die heruntergefallenen Blätter wirkten alle ziemlich grün. Viele sahen sogar noch relativ grün aus. Die meisten sind allesamt blass-gelb. Rote hingehen sehe ich dieses Jahr wirklich kaum welche. Gruß Konstantin