Nachruf auf Eva Aschenbrenner

Herbst NachrufSie hat unendlich vielen Menschen vom grünen Glück erzählt, hat ihnen so manchen guten Rat gegeben, hat ihnen die Kräuter ans Herz gelegt: Eva Aschenbrenner, die große Dame des bayerischen Heilkräuterwissens. Eingeschlafen an Allerheiligen 2013. Viele Kräuterpädagogen und Kräuterpädagoginnen haben ihren Worten gelauscht, sind mit ihr durch die Wiesen wandern gegangen, ihren großen Erfahrungsschatz angezapft. Und haben vielleicht erst durch Eva Aschenbrenner die richtige Liebe zu den Pflanzen gewonnen. Vergelt’s Gott für all die Begeisterung, Kräuter den Menschen nahe zu bringen. 

Jeder, der sich für Kräuter und Heilpflanzen interessiert, sollte nicht vergessen, was Kräuterbegeisterte für die Heimat geleistet haben und noch leisten. So etwa Kräuterpädagogin Irmela Neumann (verstorben 2012) vom Walchensee, die wie so viele unermüdlich ihren Wissensschatz mit Einheimischen wie Touristen teilte. Wir bekommen unser Wissen um die Kräuter geschenkt, umso mehr Verpflichtung, dieses Wissen am Leben zu halten und mit anderen zu teilen. Halten wir doch eine Weile inne, mit diesem Gedicht – in dankbarer Erinnerung:

Herbst

Rings ein Verstummen, ein Entfärben;
wie sanft den Wald die Lüfte streicheln,
sein welkes Laub ihm abzuschmeicheln;
ich liebe dieses milde Sterben.

Von hinnen geht die stille Reise,
die Zeit der Liebe ist verklungen,
die Vögel haben ausgesungen,
und dürre Blätter sinken leise.

Die Vögel zogen nach dem Süden.
Aus dem Verfall des Laubes tauchen
die Nester, die nicht Schutz mehr brauchen,
die Blätter fallen stets, die müden.

In dieses Waldes leisem Rauschen
ist mir, als hör ich Kunde wehen,
dass alles Sterben und Vergehen
nur heimlichstill vergnügtes Tauschen.

Nikolaus Lenau (1802 – 1850)

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