Sehen ähnlich aus wie Vogelbeeren (Sorbus aucuparia), haben aber keine gefiederten Blätter und schmecken anders. Wer Mehlbeeren sammelt, greift zu mehreren Arten der Gattung Sorbus, die kleine, mehlige Früchte tragen. Die Echte Mehlbeere (Sorbus aria) trifft man in warmen Eichen- und Buchenmischwäldern an. Es gibt eine Fülle von Varianten, oft nur kleinräumig regional verbreitet, dazu auch Hybriden wie die Schwedische Mehlbeere (Sorbus intermedia) – alle ebenso nutzbar, auch die strauchige Zwerg- oder Berg-Mehlbeere (Sorbus chamaemespilus) in den Gebirgen.
Nicht nur, dass die Blätter mehlig behaart sind, die roten Apfelfrüchtchen haben ein trocken-feinfaseriges Fruchtfleisch, weshalb man sie Mehlfässchen, Mehlbirnen oder Mehlkirschen nennt. Die getrockneten und gemahlenen Mehlbeeren ergeben einen fruchtig-süßlichen Zusatz für allerlei Gebäck. Der Mehlanteil bei Brot oder Kuchen lässt sich bis zu einem Viertel durch Mehlbeermehl ersetzen. Früher diente dieses als Streckmehl, um in Notzeiten die Getreidevorräte zu ergänzen. Warum nicht heutzutage eine Tugend daraus machen?