Mach’s doch selber: Salbe rühren

Cover_DIY_HeilsalbenSchutzbalsam für die kalte Jahreszeit: Das kommt doch gerade jetzt gelegen. Und es ist sehr einfach selber herzustellen – man muss nur wissen wie. Ein bisserl Ringelblume, dazu Lanolin und Bienenwachs, Sheabutter und wenige Tropfen duftende Öle. Dabei hilft das kleine Buch “DIY Heilsalben- natürlich gesund” von Silvia Zweimüller aus dem Freya Verlag. Die diplomierte Krankenschwester zeigt klassische Methoden der Salbenzubereitung aus der Volksheilkunde und führt in sehr gut nachvollziehbaren Schritt-für-Schritt-Anleitungen in das Ritual des Salbenkochens ein. Das kann wirklich jeder leicht nachvollziehen – do it yourself.

Salbe zubereitenEin gelungenes Büchlein, das mir richtig Spaß macht und viele wertvolle Tipps gibt, wie ich das Salbenrühren gut vermitteln kann. Besonders beeindruckt hat mich, dass Silvia Zweimüller ausdrücklich betont, mit ihrem Büchlein altes Wissen dauerhaft lebendig halten zu wollen. Bravo!

Einziger Wermutstropfen für mich: Wieder einmal wird Johanniskrautöl in der Sonne ausgezogen – warum? Sonnenlicht ist aggressiv und wirklich unnötig, um die Wirkstoffe aus dem Kraut ins Öl überzuführen. Wärme genügt, dann bleibt das Öl einwandfrei, wird nicht durch Lichteinwirkung (schädlich) verändert.

Silvia Zweimüller
DIY Heilsalben: Natürlich gesund
Freya Verlag 2015
ISBN:978-3990252192
broschiert, € 7,90

 

 

2 Gedanken zu „Mach’s doch selber: Salbe rühren“

  1. Liebe Frau Greiner,
    warum ist es eigentlich ‘plötzlich’ schädlich, das Öl in der Sonne auszuziehen? Ich lese das in letzter Zeit häufiger, habe es aber bisher auch immer in der Sonne ausgezogen (naja, seit drei Jahren halt, seit ich damit begonnen habe) und bekomme viel positives Feedback aus dem Familien- und Freundekreis. Mir selbst hilft es auch sehr.
    Ist es früher auch unterschiedlich gehandhabt worden? Oder liegt es daran, dass die Sonnen-einstrahlung aggressiver geworden ist?
    Neugierige, nein, wissbegierige Grüße von
    Wanda

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    • Es ist nicht “plötzlich” schädlich, wenn Öl bzw. Ölauszüge in der Sonne stehen. Sonnenlicht war schon immer aggressiv, lässt Öl ranzig werden, verderben. Wer stellt schon sein Salatöl in die Sonne? Außerdem entstehen bei einem sonnigen Standort in den Gefäßen starke Temperaturschwankungen, auch nicht gerade förderlich für einen schonenden Umgang mit Ölen, zumal wenn diese auch noch reich an ungesättigten Fettsäuren sind.
      Hypericin, einer der Hauptwirkstoffe im Johanniskraut, bildet mit Licht Sauerstoffradikale. Diese sind toxisch und zerstören z.B. Viren und Bakterien, das Hypericin wirkt antibiotisch (aber ebenso photosensibilisierend). Findet dies allerdings schon während der Zubereitung statt, verliert Hypericin viel von seiner Heilkraft. Gerade weil es beim Ölauszug auf die entzündungswidrigen Eigenschaften ankommt (und weniger auf die stimmungsaufhellende Wirkung des Hyperforins), ist Lichteinwirkung während der Auszugs- und Lagerungsphase zu vermeiden. Licht kann weiterhin andere Inhaltsstoffe negativ beeinflussen, oxidieren lassen oder zerstören.
      Zum Ausziehen sind zwei andere Faktoren entscheidend: Wärme (mindestens Zimmertemperatur, besser um 25 °C) und häufiges Bewegen, damit sich die Inhaltsstoffe gut im Öl verteilen.
      Dass Johanniskrautöl zum Ausziehen in der Sonne stehen soll, beruht auf traditionellem Wissen (früher war die Fensterbank der einzig warme Ort im Haus mit dicken Steinmauern). Aber dies ist längst überholt, durch wissenschaftliche Studien widerlegt.

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