Kreuzdorn: giftig oder nicht?

Es ist manchmal ein Kreuz mit diesem Dorn, dem Kreuzdorn (Rhamnus cathartica). Einer alten Legende zufolge ist aus seinen Trieben die Dornenkrone Christi angefertigt worden. Laut anderer Geschichte hat der Strauch den Schlehdorn denunziert, dass er mit seinen Dornzweigen den Heiland gequält hätte. Die Schlehe wurde vom Himmel freigesprochen und bekam ein weißes Blütenkleid zum Beweis ihrer Unschuld. Der Kreuzdorn dagegen trägt zur Strafe bis heute unscheinbare Blüten und seine Zweige über Kreuz. Obendrein haben seine blauschwarzen, erbsengroßen Steinfrüchte eine im wahrsten Sinn des Wortes durchschlagende Wirkung – ganz anders als Schlehen, die nach entsprechender Verarbeitung wirklich köstlich schmecken und die Gesundheit fördern.

Kreuzdornfrüchte bitte nicht mit Schlehen verwechseln!

Kreuzdornfrüchte nennt man auch Purgier-Beeren. Und purgieren heißt abführen. Man sollte sie den Vögeln überlassen, die sie sehr gerne futtern – beim Menschen rufen sie starken Durchfall hervor, weiterhin Erbrechen, zudem reizen sie die Nieren. Anthrachinone sind dafür verantwortlich. Durch sie wird der Elektrolytgehalt im Darm erhöht, was viel Wasser nachzieht, dadurch erweicht der Stuhl – es kommt zum Durchfall. Kann unter Umständen ja mal hilfreich sein: Kreuzdornfrüchte wurden auch als Heilmittel gegen Verstopfung eingesetzt. Aber: die Nebenwirkungen können schwere Folgen haben, denn der Darm wird durch mehrfachen Gebrauch träge, die Darmwände geschädigt, der Mineralstoffhaushalt gestört. Es wird mehr und mehr Kalium ausgeschieden, ein Mangel an Kalium führt aber wieder zu Verstopfung. Da sind ballaststoffreiche Kost, ein geriebener Apfel oder Trockenpflaumen doch die bessere Wahl!

Für die Früchte des Faulbaums (Rhamnus frangula) gilt dasselbe!

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