Kommt nahezu weltweit vor, wächst auf fast allen Böden, ist fast das ganze Jahr über grün, blühend und fruchtend – und kreuzgefährlich. Das Gewöhnliche Greis- oder Kreuzkraut (Senecio vulgaris). Greiskraut oder botanisch Senecio bezieht sich auf die sehr schnell reifenden weißhaarigen Fruchtstände. Der englische Name Groundsel hat sich aus ground-swallow abgeschliffen und heißt so viel wie Bodenwucherer. Französisch nennt man die Pflanze Toute venue, das bedeutet „ganz von selbst gekommen“. Denn das Greiskraut wächst und wuchert stark, obwohl man es nicht gesät oder gepflanzt hat. Auch und besonders im Garten und auf dem Feld zwischen Gemüse und Kräutern.
Es ist ein rein röhrenblütiger Korbblütler, der unglaublich rasch und bei fast jeder Witterung keimt, rasend schnell wächst, blüht und fruchtet, dann zahllose Samen durch den Wind verbreitet und so zum ungeliebten Unkraut wird. Durch den Einsatz von manchen Pflanzenschutzmitteln (Herbiziden) wird es sogar noch gefördert. Schon jetzt steht es vielfach am Wegrand, am Feldrain, im Beet, im Gewächshaus, im Balkonkasten.
Das Hauptproblem liegt darin, dass das Gewöhnliche Greiskraut wie alle Vertreter der Gattung Senecio Pyrrolizidinalkaloide (PA) bildet, und zwar solche der gefährlichsten Sorte wie Senecionin oder Riddelin. Diese PAs gelten als leberschädigend, erbgutverändernd und krebsauslösend. Akute Vergiftungen treten seltener auf, viel häufiger kommt es zu chronischen Vergiftungen, die sich in Leberzirrhose, Lungenläsionen oder auch Leberkarzinom äußern können. Besonders kritisch wirken sich die PAs während einer Schwangerschaft aus, schon eine einmalige Aufnahme von PA-haltigem Material kann zu massiven Schäden beim Ungeborenen oder auch zum Abort führen.
Es kommt immer wieder vor, dass Gewöhnliches Greiskraut versehentlich mit Rucola (die Blätter sehen sich sehr ähnlich!), Salat oder anderen Kulturpflanzen geerntet und auch zubereitet sowie gegessen wird. Auch beim Wildkräutersammeln kann das passieren. Also unbedingt Augen auf!