Garten: Hilfe, Hitze!

Marienblatt 2Frisch entdeckt:
Marienblatt
Wenn der Sommer richtig auf Hochtouren läuft und es heiß ist, kommen erfrischende Düfte gerade recht. Zitronig, minzig und leicht kampferartig ist das Aroma des Marienblatts (Chrysanthemum balsamita, Tanacetum balsamita oder Balsamita major), auch Balsamkraut, Frauenminze, Bibelblatt oder Gebetbuchpflanze genannt, auf gut bayerisch „Schmeckblattl“. Der Duft, der den elliptischen, an Salbei erinnernden Blättern entweicht, rüttelt kräftig auf, deshalb legte man früher ein Blatt ins Gebetbuch – um während der langen Predigt wach zu bleiben. Ursprünglich im Kaukasus heimisch, in Südeuropa eingebürgert kam das Marienblatt schon bald in die Bauerngärten. Vor allem das Blattwerk macht die Zierde aus, von denen man reichlich ernten darf. Frisch eignen sie sich als Würze für Eistee oder für ein Bad, getrocknet halten sie Motten aus der Wäsche fern und dienen als Tee aufgegossen zur Linderung von Kopfschmerzen und Magen-Darm-Beschwerden.

Wetterregel:
Mariä Heimsuch‘ (2.7.) wird’s bestellt,
wie’s Wetter sich 40 Tage hält.

Gewaechshaus lueftenHitzewelle
Nicht nur wir, auch die Pflanzen leiden, wenn es allzu warm wird. Bei Temperaturen weit über 30 °C stellen sie ihre normalen Funktionen ein, kämpfen um jeden Tropfen Wasser. Helfen Sie Ihren Gewächsen, gut durch die heißen Tage zu kommen: Reichlich gießen, Balkonblumen morgens und abends wässern. Mulchdecken beschatten die Wurzeln, bewahren die Bodenfeuchte länger. Gewächshaus Tag und Nacht gut lüften, über Mittag schattieren. Kübelpflanzen eventuell an eine schattige Stelle rücken. Frische Saaten mit feuchtem Zeitungspapier abdecken.

KohlrabiWarme Dusche
Obwohl es in der vergangenen Zeit in vielen Teilen Bayerns sehr ausgiebig geregnet hat, trocknet der Boden jetzt schnell aus. Die Sonne scheint zum Höhepunkt des Jahres die meiste Zeit des Tages, das macht nicht nur Gärtnern, sondern auch zahlreichen Pflanzen sehr zu schaffen. Gießen heißt es da, aber richtig. Gießen Sie Ihre Pflanzen niemals mit eiskaltem Wasser aus der Leitung! Das verursacht einen Schock, stört das Wachstum, bringt Kohlrabi zum Platzen, lässt Gurken welken. Lassen Sie das Wasser erst in Kannen oder Wannen warm werden.

RasenHohe Halme
Hitze bremst das Graswachstum, der Rasenmäher braucht nicht mehr so oft in Aktion gesetzt werden. Damit die Graswurzeln nicht austrocknen, sich keine Kahlstellen im grünen Teppich bilden, darf der Rasenmäher nicht zu tief eingestellt werden. Eine Schnitthöhe von 5-6 cm ist jetzt ideal. Sind erst einmal die Gräser geschädigt, werden die Lücken schnell von Rasenunkräutern erobert – die man später kaum wieder los wird.

Zaubergloeckchen und MaennertreuKräftige Kost
Balkon- und Kübelpflanzen blühen und blühen und blühen, das kostet viel Kraft. Die Nährstoffvorräte im Substrat sind lange aufgebraucht, es muss nachgedüngt werden. Ein Flüssigdünger ist dafür ideal, der lässt sich einfach dem Gießwasser untermischen. Allerdings sollte mit Dünger versetztes Wasser nicht auf sehr trockenes Substrat gegossen werden – besser zuerst ein wenig mit purem Wasser durchfeuchten, dann erst Düngelösung geben.

GiesskannenGlück aus dem Garten
Vom richtigen Gießen
Lassen die Gewächse schon mittags die Köpfe hängen, nicht gleich zur Gießkanne greifen! Warten Sie bis zum späten Nachmittag mit dem Wässern. Mittags ist das Gießwasser schneller verdunstet, als es die Pflanzen überhaupt aufnehmen können, Wassertropfen auf den Blättern können außerdem wie Brenngläser wirken.
Noch mehr Tipps wie diesen finden Sie in meinem Bayern 1-Buch „Glück aus dem Garten – mit der Gartenexpertin durch die 10 Jahreszeiten“ – erhältlich im BR-Shop und im Buchhandel.

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