Früh gesät und zeitig geerntet

Es kribbelt in den Fingern, nur zu gerne möchte man dem schönsten Gärtnervergnügen frönen: dem Säen. Aber für viele Blumen und Gemüsesorten ist es noch reichlich früh. Fleißige Lieschen oder Tomaten keimen zwar auf der warmen Fensterbank gut, wachsen auch rasch, aber sie müssen noch wochenlang im Haus gepflegt werden, bis sie ins Freie dürfen. Also lieber die frühe Zeit für andere Saatenfreuden nutzen.

Scharfes von der Fensterbank

Zwiebeln frisch vom Fensterbrett? Das lässt sich gut einrichten. Einen Topf oder kleinen Kasten mit einer Schicht Sand, Splitt oder Erde füllen, Steckzwiebeln dicht an dicht darauf platzieren. Leicht feucht halten, schwuppdiwupp sind nach kurzer Zeit viele grüne Zwiebelröhrl gewachsen. Die lassen sich prima für Butterbrot, Kräuterquark, Salat oder Omelette nutzen.
Vom Schnittlauch im Garten wird ein kleines Stück abgestochen, alle alten Halme abgeschnitten und in einen Topf mit frischer Erde gesetzt. Nachdem es schon gefroren hat, freuen sich die feinen grünen Halme jetzt an der Wärme der Fensterbank und fangen kräftig an zu sprießen. Einfach nur hell stellen und nicht austrocknen lassen, bald können Sie frischen Schnittlauch ernten.

Feines aus der Schale

Noch Samen von der Keimlingszucht übrig? Kresse, Senf, Rucola, Rote Bete und andere müssen ja nicht unbedingt gleich als Keimlinge verzehrt werden. Sie wachsen schnell weiter, dann können Sie alle als junges Gemüse ernten. Dafür reichen sogar flache Anzuchtschalen, weil die Pflanzen keine tiefreichenden Wurzeln bilden. Warten Sie einfach, bis die Blätter eine gefällige Größe erreicht haben, dann zu Messer oder Schere gegriffen und alles „abgemäht“.

Frisches vom Balkon

Radieschen bleiben so klein, dass ihnen zum Gedeihen ein Blumenkasten reicht. Und sie reifen sogar jetzt schon auf dem Balkon. Ein Kasten, mindestens 20 cm hoch, wird mit Blumenerde gefüllt, die Samen ganz dünn darauf ausgesät, angedrückt und mit feiner Erde übersiebt. Den Kasten in die Sonne hängen, in kalten Nächten mit Vlies einhüllen und am besten an die Hauswand rücken. Funktioniert auch mit Kräutern wie Dill, Kerbel oder Portulak.

Salat von der Terrasse

Eine Obst- oder Gemüsekiste, ausgekleidet mit Folie und gefüllt mit Erde, oder eine tiefe Pflanzschale voll Substrat, schon ist ein Mini-Salatbeet parat. Säen Sie Pflücksalat, Schnittsalat oder Asia-Salat, unter den Samenmischungen finden Sie auch Babyleaf-Salat – alle geeignet für den Anbau in Gefäßen. Neben Terrasse kommen auch Wintergarten oder ein Vorbau dafür in Frage. Nicht zu warm und nicht zu kühl halten, auf der Terrasse am besten einen Folientunnel über die Kiste errichten.

Bohnen aus dem Beet

Dicke Bohnen, auch Puff-, Sau- oder Pferdebohnen genannt, müssen früh in die Erde. Die Samen keimen schon bei kühlen 3 bis 4 °C, die Sämlinge ertragen winterliche Rückfälle nach warmen Frühlingstagen schadlos. Nur wenn es unter minus 5 °C geht, brauchen die Dicken Bohnen Schutz durch übergelegtes Vlies oder Abdeckung mit Folie. Bereits im Mai können Sie ernten, nachdem sich aus schmuckvollen Blüten dicke Hülsen mit großen Bohnenkernen entwickelt haben. Vorteil der frühen Saat ist auch, dass die Pflanzen von der Schwarzen Bohnenblattlaus verschont bleiben, die sonst ab April scharenweise über die Bohnen herfällt.
Gesät wird in Reihen von 50 cm Abstand, die Kerne werden mit 10-15 cm Zwischenraum jeweils 8-10 cm tief in die Erde gelegt. Wo lange Schnee und Kälte herrschen, kann man Dicke Bohnen gut vorziehen. Einfach Bohnenkerne in Töpfchen mit Aussaaterde stecken, kühl stellen und leicht feucht halten. Dann auspflanzen, sobald das Wetter mitspielt.

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