Steht ab und zu schon zwischen den Küchenkräutertöpfchen: Bronzefenchel (Foeniculum vulgare var. rubrum). Noch sieht er zierlich und nicht so sehr bronzefarben, sondern frischgrün aus, aber bald schon packt ihn das Wachstumsfieber und er sprießt kräftig in die Höhe, verfällt er der Mode und kleidet sich chic.
Gut schulterhoch kann er werden, eignet sich deshalb nur bedingt für den Balkonkasten, eher für große Kübel oder eben für das Kräuterbeet. Dort wirkt er mit seinem braunroten Laub aber sehr dekorativ, muntert das sonst vorherrschende Grün auf und schmeichelt grellbunten Blüten, etwa krachend roten Fackellilien oder feurig orangefarbenen Tagetes. Seine Blütendolden scheinen ab dem Hochsommer duftig-duftend an hohen Stängeln zu schweben, die Früchte können wie beim richtigen Fenchel zum Trocknen für Tee und als Küchengewürz getrocknet werden. Dafür verlangt der Bronzefenchel einen sonnigen, warmen Standort auf humosem, nährstoffreichem Boden. Bekommt er wenig direkte Sonne, färben sich die filigranen Blätter nicht rötlich, sondern bleiben grün.
Bronzefenchel ist aber weit mehr als nur eine schmucke Staude (winterhart!), er kann ebenso wie der eigentliche Fenchel verwendet werden. Blätter, Blüten und Früchte ergeben einen feinen, magenfreundlichen und appetitregulierenden Tee. Besonders elegant ist der Bronzefenchel für die Küche, etwa in einer Butter. Dazu zimmerwarme Butter mit abgeriebener Schale von Orange und/oder Zitrone und reichlich fein geschnittenem Fenchelkraut mischen – perfekt zu gebratenem Fisch! Aber auch zu Möhren ein himmlischer Genuss.