Eichen sind Tiefwurzler, erreichen damit Wasser und Nährstoffe in tiefen Schichten, wenn andere Baumarten schon längst dursten und hungern. Besieht man sich die unterirdischen Organe genauer, dann entwickeln unsere heimischen Stiel- (Quercus robur) und Traubeneichen (Quercus petraea) in der Jugend Pfahlwurzeln. Mit langen, kräftigen, strikt der Schwerkraft folgenden Wurzeln verankern sich die Bäume stabil im Untergrund und können Stürmen gut widerstehen.
Außerdem können sie nicht nur Wasser, sondern auch Nährsalze aus Schichten entnehmen, wo der Boden noch nicht wie nahe der Oberfläche versauert ist und deshalb mehr pflanzenverfügbare Mineralien bereithält. Mit fortschreitendem Alter formt sich das Wurzelwerk mehr zu einem Herzwurzelsystem um, nimmt enorm an Masse zu. So entsteht eine immense Speicherkapazität für Reservestoffe, von der Eichen dann im Notfall gut zehren können.
Eichen: Trotzen den Stürmen des Lebens

Viele Forstleute sprechen den Eichen in Zeiten des Klimawandels gute Zukunftsaussichten zu. Obwohl andererseits die rasch aufeinanderfolgenden Mastjahre als Signal gewertet werden, dass es den Eichen schlecht und schlechter geht. Denn die Bäume denken nicht an sich selbst, wenn sie massenhaft Früchte produzieren – im Gegenteil, das Fruktifizieren kostet enorme Energie. Sie setzen vielmehr auf die Chance, dass wenigstens einer der zahllosen Nachkommen besser an die geänderten Bedingungen angepasst ist. Und damit den Fortbestand der Art sichert. Stark wie eine Eiche eben. Da greife ich doch nochmal zu und stecke ein paar besonders große, gut gebaute Eicheln ein.
