Des Rätsels Lösung vom 7.8.2022: das Edelweiß (Leontopodium alpinum).
Kaum eine Pflanze ist mit dem Hochgebirge so verbandelt wie das Löwenfüßchen, wie der botanische Gattungsname Leontopodium übersetzt heißt. Früher waren ganz andere Bezeichnungen für diesen ungewöhnlichen Korbblütler geläufig, nämlich Wollblume, Strohblume, Katzenpfötchen, Löwenfuß, Jagerbleamel oder Bauchwehkraut.
Ursprünglich ist das Edelweiß ein Steppenbewohner. Es ist in früheren Zwischeneiszeiten oder auch erst nach der letzten Eiszeit bei uns eingewandert und geblieben, wächst am liebsten auf kalkreichen Grasbändern, auf sog. Edelweißwiesen. Von dort allerdings musste es weichen, um zu überleben – auf entlegenere und unzugängliche Felsen und Schuttstreifen. Nur dort bleibt es weitgehend von eifrigen „Pflückern“ verschont.
Dank seines dichten Haarfilzes ist das Edelweiß ein echter Überlebenskünstler im hochalpinen Gelände. Es widersteht brütender Hitze wie eisiger Kälte, es hält anhaltende Trockenheit ebenso aus wie Starkregen. Die luftgefüllten Haare halten zudem das aggressive UV-Licht ab. Je mehr UV-Licht, desto dichter und silbriger der Pelz – im Flachland dagegen tragen die Pflanzen nur eine dünne, graue Filzschicht.
Muss man darauf hinweisen, dass Edelweiß unter Naturschutz steht? Eigentlich weiß das doch jeder…
