Duftendes fürs Frühlingsbeet

Eine Zierpflanze, die früher äußerst beliebt war und viel gepflanzt wurde, müssen wir heute fast schon wieder aus einem Dornröschenschlaf wecken. Der zwei- bis mehrjährige, teils im unteren Bereich sogar verholzende Goldlack (Erysimum cheiri, syn. Cheiranthus cheiri) wurde wegen seiner intensiven Blütenfarbe, seiner anhaltenden Blütezeit (darauf verweist z.B. der englische Name Ten Week Stock) und wegen seines feinen Dufts in Töpfe, Kästen, Kübel und in Beete gepflanzt, wo er zusammen mit anderen Frühlingsblühern wie Tulpen, Narzissen, Vergissmeinnicht oder Maßliebchen für bunte Frühlingsfreuden sorgt.

Klangvolle, verheißungsvolle Namen

Goldlack – da stellt man sich doch automatisch etwas Edles vor, oder? Ursprünglich blüht der Kreuzblütler gelb, inzwischen gibt es aber auch viele andere Farbsorten von Weiß über Gelb, Orange, Rot, Bronze bis Lila. Gelbes Veigel nannte man ihn früher, oder auch Bauernveigerl, Gelbe Levkoje, Nelkenviole – alles Hinweise auf den betörenden Duft der Blüten, der an Veilchen oder Gewürznelke erinnert. Französisch wird der Goldlack Giroflee des murailles, Mauergewürznelke genannt. Schade, dass sich noch kein Duft digital verbreiten lässt – oder doch eine gute Sache? Weil man sich schon einen Goldlack zulegen muss, wenn man den Duft genießen möchte.

Heilpflanze – Giftpflanze?

Seit der Antike wurde Goldlack zur Linderung verschiedener Beschwerden verwendet, z.B. zur Menstruationsförderung, gegen Schwindsucht, bei Herz- und Leberleiden. Doch das ist Vergangenheit, heute zählt der Goldlack zu den Giftpflanzen, vor allem wegen seiner herzwirksamen Inhaltsstoffe (siehe auch den Artikel vom 5.3.2023).

Mauerblümchen

Acker-Schöterich oder Gänsesterbe (Erysimum cheiranthoides)

Ebenso reiht man die weiteren Arten der Gattung Erysimum unter die giftigen Pflanzenarten ein, etwa den Acker-Schöterich (Erysimum cheiranthoides), auch als Ruderal-Goldlack oder Gänsesterbe bezeichnet. Der fühlt sich vor allem dort wohl, wo auch Klatschmohn (Papaver rhoeas) vorkommt. Wie der Goldlack stammt diese einjährige Art wahrscheinlich aus dem Mittelmeerraum, ist aus Gärten verwildert und in manchen Regionen eingebürgert. Verwilderten Goldlack und Acker-Schöterich trifft man ebenso in Mauerritzen und Felsspalten an, daher der Name Wallflower, also Mauerblume.

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