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Und nun? Wie sollte die Frucht denn aussehen? Die Drossel kam vorbei und zwitscherte etwas von saftig und süß, schnabelfreundlich und nahrhaft. Die Pflanze schaute sich unter den anderen Gewächsen um. Was gab es da für eine Vielfalt. Sie kam in ebensolche Not wie bei der Blütenfrage. Sollte sie Früchte bilden wie die Distel, klein und fein zum Aufpicken? Oder wie beim Schneeball, rot und rund und bitter? Die Triebe gabelten sich, es dauerte einen ganzen Sommer lang, und noch den Herbst dazu. Erst im Winter hingen an den Gabelzweigen weiße Kugelfrüchte, nicht einmal richtige Beeren, sondern Scheinbeeren.
Die Drossel hatte es nicht vergessen, setzte sich neben die Pflanze und pickte eine Beere auf. Probieren ginge über studieren, meinte die Drossel. Damit habe sie die Bedingung für eine Verfrachtung erfüllt, und jetzt möge sie sie doch endlich nach oben bringen, der Sonne entgegen, bat die Pflanze. Denn das war die einzige Sache, die die Pflanze klar in ihrem Herzen trug. Bloß nicht im Schatten wachsen, in der Dunkelheit am Boden verkümmern. Einmal die Welt von oben sehen. Die Drossel aber meinte, naja, schmecken würden die Beeren ja nicht so schlecht. Aber auch nicht gut genug. Sprach’s, flog auf und hockte sich laut schäkernd auf einen hohen Baumast. Sch… drauf, lachte sie. Und hinterließ am Ast ein Häufchen.
Fortsetzung morgen…