Einst bat der Mond seine Mutter, ihm doch einen warmen Mantel zu nähen, weil die Nächte so kalt würden.
Die Mutter nahm Maß, der Mond aber wollte nicht warten, lief davon und kam erst nach einer Weile wieder.
Die Mutter hatte den Mantel fertig. Doch der Mond war inzwischen so dick geworden, dass der Mantel nicht und gar nicht zugehen wollte. Die Mutter fing an, die Nähte am Mantel aufzutrennen und die Säume auszulassen.
Das dauerte dem Mond zu lange, er trollte sich, ging seines Weges. Als er zurückkam, hatte er vor lauter Laufen stark abgenommen. Spindeldürr war der Mond geworden, so dass der Mantel nun schlotterte und er ihn mehrmals um sich wickeln konnte.
Da wurde es der Mutter zu viel. Sie ärgerte sich, dass der Mond solche Possen mit ihr trieb und schalt ihn, dass er sie niemals wieder um ein Gewand bitten dürfe. Deshalb muss der Mond nun nackt am Himmel laufen. Bis jemand kommt, und ihm ein Kleid schenkt.
Märchen nach den Gebrüdern Grimm
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