Brokkoli? Bekannt. Brokkolini? Schon weniger geläufig. Nennt sich auch Bimi, Spargoli oder Spargelbrokkoli und ist eine Kreuzung aus Brokkoli und Chinesischem Kohl (Kailan), sieht aus wie Mini-Brokkoli mit kräftigen Stielen, schmeckt wie eine Mischung aus Kohlrabi und Spargel. Und wer kennt Babsi Brokkolini?
Grüne Röschen, grüner Stiel
Babsi Brokkolini ist etwas für Wildkräuterfans, den gibt es nicht zu kaufen, man muss ihn schon selber sammeln. Ähnelt dem Brokkolini sehr, schmeckt aber würziger. Und was meine ich damit? Barbarakraut (Barbarea vulgaris)! Gehört wie Brokkoli und Brokkolini zu den Kreuzblütlern, wird seit alters her als Wildgemüse verwendet und gilt als Heilpflanze für Stoffwechsel und Verdauung. Mit viel Vitamin C sowie Senfölglycosiden und mäßigen Anteilen an Bitterstoffen ein wunderbares Wildgemüse – nach dem pikanten Geschmack und der hauptsächlichen Ernte der Blätter in der kalten Jahreszeit auch Winterkresse genannt. Die leierförmigen Blätter (mehrfach gelappt, mit einem großen herzförmigen Endlappen) zeigen deutlich mehr Bitterkeit als die jungen Sprossen, an deren Enden sich jetzt die Blütenknospen drängeln. In ihrer Gemeinschaft bilden diese so was wie einen „Blumenkohl“ in grün. Nicht zu verachten ist der Stängel, kräftig und oft mehr als fingerdick, saftig und knackig. Ernten, solange das Barbarakraut noch nicht blüht – zubereiten durch kurzes Dämpfen – essen und genießen!
Babsi Brokkolini mit Orecchiette, Lauch und Spargel
Für 2 Personen: 1 kleine Stange Lauch und 200 g Spargel putzen, schräg in Stücke schneiden. In etwas Butter oder Öl andünsten, mit Weißwein und/oder Gemüsebrühe ablöschen und knapp gar köcheln. Salzen und pfeffern, 100 ml Sahne zugeben. Nach Belieben noch Streifen von gekochtem Schinken und Kräuter unterziehen.
10-12 Barbarakrautstiele im Wasserdampf garen oder in Salzwasser blanchieren, abtropfen.
250 g Orecchiette (Öhrchennudeln) in reichlich Salzwasser al dente kochen.
Orecchiette auf zwei Tellern anrichten, Lauch-Spargel-Gemüse darüber geben, gedämpfte Barbarakrautstängel dazu legen. Nach Belieben mit Blüten (Goldnessel, Gundermann) garnieren und geriebenen Parmesan dazu reichen.
Nach unserem Telefonat gestern war ich joggen und habe Ausschau nach Barbarakraut gehalten. Aber leider keines entdeckt. Aufgrund der gelben Blüten müsste man es ja schon von weitem sehen.
Dafür habe ich – wie du gesagt hast jede Menge Wiesenlabkraut entdeckt. Das werde ich heute mit Spargel verarbeiten. Es schmeckt nach Bohne … finde ich.
Als heutiges Rezept habe ich Spargel mit Wiesenkerbel in unser Kochlust-Blog gestellt. Schmecken köstlich – die Stängel mit den versteckten Blattknollen. Die ja „Blattscheide“ heißen, wie ich von dir gelernt habe. Danke für deine stets interessanten und informativen Tipps!
Die Blättchen habe ich in heißem Olivenöl „frittiert“. Kann ich nur empfehlen …
Liebe Grüße – von Renate