Allerheiligenblume

Ob Allerheiligen, Samhain, Halloween, keltisches Silvester oder Hexenneujahr, mit dem heutigen Tag ist auch eine kleine hübsche Pflanze verbunden. Neben vielen anderen Volksnamen nennt man sie auch Allerheiligenblume. Bekannt ist sie jedoch viel eher als Kleines Immergrün, oder botanisch Vinca minor.

Symbol der Ewigkeit

Aus seinen langen Ausläufern, die über den Boden ranken und allmählich dichte Polster bilden, lassen sich schöne Kränze binden. Zumal die daran haftenden Blättchen auch noch immer grün sind und es mindestens über den Winter auch bleiben. Das Immer-, Winter- oder Ewiggrün eignet sich deshalb auch perfekt als Grabbepflanzung – daher auch der Name Grabimmergrün, Totenmyrte (wegen der Blattform) oder Totenveilchen (wegen der Blütenfarbe). Und was immer grün bleibt, das verheißt neues Leben, denn grün ist die Hoffnung und die Hoffnung stirbt zuletzt. Verstorbenen legte man früher einen Kranz aus Immergrün mit in den Sarg, im Glauben, dass dadurch keine Verwesung erfolgte. Auch der wissenschaftliche Name Vinca bezieht sich darauf, er leitet sich von lateinisch vincire = binden, umwinden ab.

Zeiger für alte Wälder

Wo das Immergrün wild vorkommt, also in Laubwäldern (vor allem Buchenwäldern) bis etwa 1000 Höhenmeter, erzählt es davon, dass hier schon immer Wald stand oder dass es sich um Standorte alter Siedlungen handelt, etwa Burgen oder Dörfer seit der römischen Kaiserzeit. Mit seinen blauen Blüten gilt Immergrün als Sinnbild der Treue, deshalb trugen früher Brautpaare je ein Sträußchen davon mit sich. Kindern gab man Immergrün in einem Beutelchen mit in die Schule, damit sie gescheit würden. Liegt da zugrunde, dass Immergrün dank besonderer Inhaltsstoffe die Hirndurchblutung fördert? Aber Achtung, nicht essen! Immergrün ist in allen Teilen giftig, daher als Arzneipflanze wie als Zusatz für Medikamente verboten und schon gar nicht für eine Selbstmedikation geeignet. Aber der Seele tut’s in jedem Fall gut.

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