Adventskalender 3: Zauberstab

Wenn sich ein Wald-Geißblatt (Lonicera periclymenum) um einen Ast der Hasel (Corylus avellana) windet, entsteht mit den Jahren ein solch bemerkenswertes Gebilde wie im Bild. In der Novelle “Chevrefoil” aus dem Hochmittelalter, in der die Begegnung des ehebrecherischen Liebespaars Tristan und Isolde poetisch beschrieben wird, gilt der vom Geißblatt umschlungene Haselzweig als Symbol für unauflösliche, lebenslange Liebe. “Schöne Freundin, so ist’s mit uns: weder Ihr ohne mich, noch ich ohne Euch.”, sagt Tristan zu seiner geliebten Isolde – solange Geißblatt und Hasel miteinander verbunden sind, bleibt auch die Liebe bestehen.

Der von der rechtswindenden Geißschlinge umwundene Ast oder Stamm entwickelt sich oft zu einem spiralig verdickten Gebilde. Das sieht nicht nur fantastisch aus, sondern wurde einst auch als Magisch aufgeladen interpretiert – und als Zauberstab genutzt. Oder auch als Wanderstab (Knotenstock). Mit verzaubert der Stab die Vorweihnachtszeit.

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