Adventskalender 13: Binse

An feuchten Stellen im Wald gibt es Binsen. Früher eine Binsenweisheit, ist es heute eher Geheimwissen, dass man diese Pflanzen für die Erhellung nutzen kann. Aus dem Inneren der Binsenhalme lässt sich ein Docht herstellen. Der Docht sorgt dafür, dass über den Dochteffekt (Kapillarkräfte) ein flüssiger Brennstoff wie Öl oder geschmolzenes Wachs der Flamme zugeführt wird. Das feinfaserige Mark in den Stängeln ähnlichen, runden Blättern mancher Binsenarten ist saugfähig genug, um diese Aufgabe zu übernehmen. Wenn man die Blattröhren von der Flatterbinse (Juncus effusus) oder der Knäuelbinse (Juncus conglomeratus) der Länge nach mit dem Daumennagel oder einem scharfen Messer öffnet, kann man anschließend mit der Fingerkuppe oder einem Löffelstiel das Mark in einem langen Strang herausschieben. Ein kleines Glas mit Öl füllen, den Deckel mittig durchbohren, den Binsendocht einfädeln und sich mit Öl vollsaugen lassen, dann anzünden. Schon ist eine Lampe entstanden.

Passt doch gut zum heutigen Luzientag oder Luciafest, zu dem das Licht eine so bedeutende Rolle spielt.

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